[Dienstag, 15.3.2022 – Schönefeld, Amsterdam]

Zum ersten Mal am neuen Flughafen in Schönefeld gewesen. Da ich etwas verspätet war, blieb mir keine Zeit, mich umzusehen um de FLughafen zu verstehen. Er hatte aber etwas sehr luftiges, was man von Tegel und dem alten Flughafen in Schönefeld nicht sagen konnte.
Ich wollte gerade noch Tempelhof in die Aufzählung mitnehmen, merkte aber, dass das total aus der Zeit gefallen ist. Ich kenne meine Frau noch gar nicht so lange, aber einmal holte ich sie von Tempelhof ab, als sie von einer Dienstreise aus Chicago zurückkam. Das zu schreiben fühlt sich an wie Schwarzweisserinnerungen hervorzukramen, dabei ist das noch gar nicht so lange her. Dreizehn, vierzehn Jahre vielleicht. Im Sommer 2008. Leider gibt es keinen Blogeintrag dazu. Sie war zusammen mit einer Rockband aus den USA gelandet, die seltsam schauten. Airport? Capital of Industrial Nation? Das war schon lustig.
Einmal saß ich mit einer Freundin in Neukölln in ihrem Schlafzimmer. Sie wohnte am Ubahnhof Leinestrasse. Ihr Schlafzimmerfenster befand sich unter der Landebahn des tempelhofer Flughafens. Sie hatte mich eingeladen auf ihrem Bett Whisky zu trinken und den landenden Flugzeugen zuzusehen. Das war 2007. Auch darüber finde ich leider keinen Blogeintrag.

Man scheint eine Meinung über den neuen schönefelder Flughafen haben zu müssen. Jeder äußert sich dazu. Meist in einem negativen Kontext. Also ich fand ihn luftig. Allerdings musste ich mehr als eine halbe Stunde in der Securityschlange warten. So lange habe ich ewig nirgendwo in der Security angestanden. Und das an einem unspektakulären Dienstagnachmittag.

In Amsterdam bewohne ich mit meinem Team ein schönes Hotel in den Docks. Leider läuft man 10 Minuten bis ins Zentrum. Ich hasse das. Mir ist ein billiges Hotel in der Stadtmitte lieber. Der Komfort eines Hotels ist mir üblicherweise sehr egal, dafür die kurzen Wege zum Supermarkt oder der Kneipe umso wichtiger.

Als wir nach dem letzten Bier zum Hotel laufen, stolpern wir am Hotel vorbei, in das ich uns eigentlich buchen wollte. Stattdessen müssen wir noch 15 Minuten durch verlassene, große Strassen und durch eine finstere Unterführung zu den Docks laufen. Die Jungs verstehen jetzt, warum ich das so thematisiere. Aber das Hotel ist schick. Grosse Zimmer mit Aussicht auf das Wasser.

[Montag, 14.3.2022 – Reisevorbereitungen, Beissspiele verboten]

Eigentlich wollte ich bei meiner nächsten Hollandreise meine Exfreundin besuchen, aber diesmal wird es nicht klappen, da ich zu viele Termine habe und am Donnerstag wieder zurück muss. Ich schreibe ihr, dass ich mir das nächste Mal mehr Zeit nehmen werde.

Der Geschäftführer in Amsterdam will uns zum Essen ausführen. Er fragt nach Essenswünschen, ich wünsche mir indonesisch. Den anderen ist es egal. Menschen, die nicht aus den Niederlanden kommen, haben das nicht ganz auf dem Schirm, dass man in den Niedelanden aufgrund der Kolonialgeschichte sehr gut indonesisch essen kann. Die besten indonesischen Restaurants ausserhalb Indonesiens gibt es in den Niederlanden. Das sollte man sich auf die Todoliste setzen.

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Hundethema: das mit dem Beissen und Schnappen ist echt ein Problem. Ich habe die Hündin dahingehend bisher leider falsch erzogen. Meine Spiele mit ihr sind sehr wild und sehr mit Beissen und Festhalten verknüpft. Das ist offenbar nicht gut. Sie setzt im Spiel mit meiner Frau und mir ständig die Zähne ein. Ich habe dieses Beissspiel nun komplett eingestellt und spiele nur noch Wurf- bzw Apportierspiele, jeden Einsatz von Zähnen an mir oder meinen Schuhen oder Kleidern untersage ich sofort. Es zeigt langsam Wirkung. Langsam.

[Sonntag, 13.3.2022 – mit Schleppleine im Park, Magath]

Die Eisdiele hat wieder geöffnet. Die Schlange davor war allerdings so lang, dass ich darauf verzichtete. Vor der Eisdiele gab es allerdings viele Hunde. Meine kleine Hündin war neuigierig, dann wurde sie aber von einem Dackel angeschnautzt und ihre Neugierde verflog.

Wir gingen in den Park. Die Idee dahinter war, auf einer Picknickdecke zu sitzen und den Welpen an einer 10 Meter langen Schleppleine die neue Gegend erkunden zu lassen. Dabei würden wir ein paarmal den Rückruf trainieren. Die zehn Meter wurden nur einmal ausgereizt, sie blieb sonst immer in unserer Umgebung. Einmal verfing sie sich in der Leine, als sie einer Taube hinterherjagen wollte. Sie verfing sich schon nach einem Meter, wir wissen daher nicht, wie sie sich verhalten hätte, wenn der Jagdtrieb die Sinne übernimmt. Der Rückruf klappt bereits gut, aber das war bisher immer unter Normalbedingungen. Nächstes Wochenende lassen wir sie vielleicht von der Leine.

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Unser Trainer bei Hertha wurde wegen Erfolglosigkeit entlassen. Das ist nachvolziehbar. Am Abend wurde verkündet, dass Felix Magath die Mannschaft bis zum Saisonende übernehmen wird. Genau, Felix, der Quälix, der alte Mann, der seit 2017 in Rente gegangen ist. Anfangs dachte ich, es sei ein Scherz. Andererseits ist Magath vielleicht der letzte, der diese Mannschaft noch zu Leben verhelfen kann. Wer weiss. Diese Verpflichtung erinnert mich aber auch an die Saison vor zehn Jahren, als man Rehhagel aus der Rente holte. Auch da stiegen wir ab.

Es ist seltsam, der Sache so ausgeliefert zu sein. Ich werde Magath jetzt supporten. Natürlich. Und ich werde wieder hinschauen. Wie immer.

[Samstag, 12.3.2022 – Spam, Hundebad, Abstiegsplatz]

Auf eine Spamnachricht geklickt. Das ärgert mich total. Ich bin Techniker, ich weiss immer, was ich tue, ich habe ein gut trainiertes Internetverhalten.
Aber dann. Dann meldete ich mich für dieses neue Hunderegister an. Bei der Anmeldung muss man die Emailadresse bestätigen und weil diese Anmeldung für eine sehr breite Öffentlichkeit verständlich sein muss, steht in GROSSBUCHSTABEN geschrieben, dass Anmeldemails häufig im Spamordner landen. Ich öffnete also meine Mails, in dem Moment kam eine neue Spamnachricht rein, sie trug den Betreff “Bitte bestätigen Sie den Erhalt” und klicke natürlich auf die grosse grüne Fläche mit dem Wort “Bestätigung”, zack, Link auf, erst danach sehe ich den Text, dass ich an ein Gewinnspiel teilnehme, um einen Dyson zu gewinnen. Dutzende Metadaten abgegriffen und meine Email gefischt. Ich könnte mich sowas von ärgern.

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Boah diese neuen Leckerlis, die wir für sie gekauft haben. Sie riechen nach geräuchertem Bacon. Die würde ich lieber selber zerkauen. Kannste leider nicht machen, ich würde den Selbstrespekt verlieren.

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Es war wieder Welpenschule. Ihr Freund, der Riesenpudel, war wieder da. Sie hat mit dem dermassen wild gespielt, dass sie danach braun war und sich den ganzen Tag staubigfettig anfühlte.
Deswegen badeten wir sie. Zum ersten Mal. Sie mochte das nur so mittelmässig. Sie stand ziemlich verdattert da. Wir machten ein Foto von ihr. Das ist so lustig. Eigentlich wollte ich es online stellen, dann tat es mir doch etwas leid. Sie sieht auf dem Bild gedemütigt aus.

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Hertha hat wieder verloren. In einem Spiel, das man gut ein Schlüsselspiel nennen kann. Jetzt stehen wir auf einem direkten Abstiegsplatz. Wir sind vorletzte. Es sieht nicht gut aus. Die nächsten beiden Wochen spielen wir gegen Champions League Teams. Danach kommt das Derby. Es sieht nicht gut aus. Ah, das sagte ich bereits.

[Freitag, 11.3.2022 – Um den Block]

Auch den Freitag von zuhause aus gearbeitet. Ich bin jetzt immer zuhause, wenn meine Frau Termine hat. Richtig mögen tue ich die Arbeit von zuhause aus nach wie vor nicht, aber zur Zeit hat es natürlich den Vorteil, dass ich mich um das kleine Tier kümmern kann.

Heute sind wir um den Block gelaufen. Also wirklich um den Block. Sie läuft ja noch nicht so weit. Sie traut sich nur von der Haustür aus die Strasse links hoch bis zur Querstrasse und das gleiche rechts runter bis zur Querstrasse. Ich habe sie öfter dazu gedrängt noch ein paar Schritte um die Ecke zu gehen, das ging aber nie gut. Heute setzte ich mich durch und blieb so lange fordernd, bis sie nachgab (ungefähr alle zehn Meter). Also gingen wir links um die Ecke, nochmal links um die Ecke und nochmal links um die Ecke. Sie wollte nicht und sie wollte nicht. Bis sie plötzlich merkte, dass sie wieder auf bekanntem Terrain war, nur von einer anderen Richtung aus gekommen. Diese Aufregung. Wie sie dann anfing zu rennen. Mit diesem Wackelpopo.

Und drei Stunden später machten wir die Runde noch einmal, sie hatte es aber doppelt so eilig.

Am späten Nachmittag liess ich sie im Innenhof von der Leine. Zufällig kam auch ihr Freund, ein neunjähriger Golden Retriever in den Hof. Die beiden hatten einen riesigen Spass. Sogar der große Hund begann wie ein Welpen zu spielen. Weil er wesentlich klobiger und schwerer ist, stieg er ständig auf die drauf und warf sie auch hin und her, aber die Kleine hatte einen ungebändigten Spass.

Ja, so sind gerade die Tage.

Wenn ich abends im Netz abhänge und schon längst im Bett liegen möchte, sitzt sie noch lange am Schreibtisch zwischen meinen Füssen. Irgendwann wird es ihr aber auch zu spät dann steht sie auf und geht in ihre Schlafbox. In diesem Moment fühle ich mich immer ein bisschen unreif. Sogar dem Tier wurde es zu viel. Ich schalte dann alles aus und lege mich ins Bett.

[Donnerstag, 10.3.2022 – Tierarzt, Charakter]

Heute war meine Frau mit dem Welpen beim Tierarzt. Ich sass in der Firma und wollte ständig Updates. Bekam aber viel zu wenige.
Sie wurde geimpft. Zweitgeimpft. Gegen alles Mögliche, unter anderem Tollwut. Neulich habe ich mal gelesen, dass Tollwut hundertprozent tödlich ist. Also: haste Tollwut, stirbste. Gibts kein Mittel dagegen. Das wusste ich nicht.

Die Ärztin sagte zu meiner Frau: die Hündin ist lieb, aber sie hat Charakter.
Dieser Satz hat mich den ganzen Tag nicht losgelassen. Das klingt ja nicht besonders positiv. Wir laufen mit der kleinen ja gerade durch eine Phase in der sie unsere Grenzen testet. Und das ist von einigen kleineren Konflikten geprägt. Wie man beispielsweise an den vielen kleinen Wunden an meinen Händen und Füssen sehen kann. Zwar schrieb ich in meinem gestrigen Eintrag, dass sie sich bei anderen Hunden schnell auf den Rücken gibt und das ja ein friedliches Zeichen zu sein scheint, aber mit uns beiden Menschen, zeigt sie seit einigen Tagen phasenweise ein anstrengendes Verhalten. Wir bringen ihr gerade ziemlich konsequent Beisshemmung bei, Zähne scheinen momentan ihr wichtigstes Kommunikationsmittel. Und wenn man weiss, wie scharf Welpenzähne sind, dann weiss man auch, wie viel schlechte Laune solche Zähne machen können.

Sie hat also Charakter. Eigentlich ist das ja positiv.

Von den Impfungen lag sie heute ziemlich platt auf dem Fussboden herum. Nach der Impfdebatte der letzten 2 Jahren, finde ich das irgendwie, nunja: lustig.

[Mittwoch, 9.3.2022 – im Homeoffice und in der ersten Frühlingssonne]

Heute wieder von zuhause aus gearbeitet. Das ist mit dem kleinen Tier durchaus kompatibel. Sie schläft die meiste Zeit ohnehin. Bzw sie liegt da wo sie meistens liegt: zwischen den Füssen oder neben dem Schreibtisch in ihrem Bettchen. Manchmal seufzt sie. Sie grummelt auch im Schlaf.

Dann draussen mit der Hündin auf meine Frau gewartet. Sie kam von einem Termin zurück. Die erste Frühlingssonne kommt, also setzten wir uns in einen kleinen, nahen Park auf der anderen Strassenseite. In dem Park liefen viele entspannte Hunde herum. Die Hündin spielte mit den anderen Hunden. Ich mag das, wenn sie sich sozialisiert. Sie ist anderen Tieren gegenüber sehr entspannt, sie legt sich schnell auf den Rücken. Ich denke, das mit dem auf den Rückenlegen ist gut, muss ich aber mal googlen, was das genau bedeutet.

Es kamen Menschen, die unsere Hündin streicheln wollten. Oft Kinder. Auch ein Kleinkind, das kaum stehen konnte, wollte streicheln. Das war lustig, wie das Kind sich grobmotorisch auf zwei Beinen dem Welpen näherte und lachte.

Mit mehreren fremden Menschen ins Gespräch gekommen. Menschen, die wohl immer schon da waren, die ich aber nie wahrgenommen habe. Das muss dieses Sozialleben mut Hund sein, von dem so oft geredet wird.

Die Hündin hat übrigens Angst vor Zwiebeln. Das ist soo lustig. Sie bellt die aufgeschnittene Zwiebel an und schreckt immer davor zurück, wenn sie der Zwiebel zu Nahe kommt. Sie versuchte auch die Zwiebel mit der Pfote zu töten.

[Dienstag, 8.3.2022 – Kleinbus vorm Haus, glotzen mit Welpen, Amsterdam, Sonnenaufgang in der Arktis]

Heute früh am Morgen geschah etwas seltsames. Die Hündin weckte mich um 5 Uhr früh. Wie meistens in den letzten Tagen. Wenn sie unruhig wird und aus ihrer Transportbox kommt, dann ist es and er Zeit, aus dem Haus zu gehen. Nachts hält sie ziemlich lange durch. Ich stand also auf, schlüpfte nackt in eine Jogginghose und eine Winterjacke und stieg mit dem Welpen unterm Arm die Stockwerke hinunter.

Vor dem Haus stand ein Kleinbus mit einer offenen Seitentür. Er schien beladen zu werden. Menschen redeten. Ich erkannte nicht genau, was geschah, um 5 ist es noch dunkel und ich war gerade direkt aus dem Bett gekommen. Die Hündin pinkelte und kackte innerhalb 20 Sekunden und wir gingen wieder hinauf, beide in unsere Bette.
Um sieben Uhr das gleiche Ritual. Anziehen, runter. Der Kleinbus stand immer noch da, jetzt aber mit laufendem Motor. Der Welpen und ich gingen ein bisschen hin und her, ihre Blase war noch nicht ganz entspannt, sie suchte nach der richtige Stelle, nach der richtigen Position. In dem Kleinbus bellte ein kleiner Hund. Vorne drin sass eine blonde Frau, die sich mit einer alten Frau auf dem Beifahrersitz unterhielt. Die alte Frau trug einen Schal aus schwarzer Spitze, wie die Witwen in Südtirol es an Sonntagen in der Kirche tragen. Und dann sah ich das ukrainische Kennzeichen.
Mein kleines Tier pinkelte dann und wir gingen wieder in die Wohnung hoch. Es beschäftigte mich, dass da offensichtlich geflüchtete Menschen aus der Ukraine vor meinem Haus in der Strasse standen. In anderthalb Stunden, beim nächsten Gassigang würde ich ein Leckerli für deren Hund mitnehmen und es den Leuten geben und ich würde sie fragen, ob ich etwas für sie tun kann. Um halb neun ging ich dann hinunter aber der Kleinbus war nicht mehr da.

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Heute also feministischer Kampftag. Ich sitze alleine mit dem Welpen zuhause, da meine Frau arbeitet. So ist das. Es ist ein sonniger und frühlingshafter Tag. Das Tier und ich verbringen viel Zeit draussen in der Sonne. Wir stehen oft einfach in der Gegend herum und glotzen. Das machen Welpen gerne, sagen die Profis, einfach dasitzen und glotzen. Und das soll man unterstützen, da sie auf diese Weise offenbar die Welt kennenlernen. Ich stehe als Erwachsener immer noch gerne in der Gegend herum und Glotze. Jetzt habe ich eine Ausrede.

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Gestern habe ich beschlossen, dass eines der Teams und ich nächste Woche nach Amsterdam fahren. Eigentlich wollten wir das schon im Dezember tun, aber dann kam Omikron und dann kam dies und das. Jetzt haben wir aber einige neuen Kolleginnen an Bord, jetzt fahren wir.

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Die Situation bei Hertha deprimiert mich gerade sehr. Ich schrieb zu den letzten beiden Spieltagen absichtlich nichts, es gibt nichts erheiterndes zu sagen. Die schlechten Nachrichten lassen nicht ab, was mir aber am meisten zusetzt, sind die eigenen Leute, auch im Fanclub, diese Miesmacherei, es ist nichtmal mehr Sarkasmus, es ist ein hässliches und aggressives Gepöble.

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In Longyearbyen ging heute zum ersten Mal seit vier Monaten wieder die Sonne auf. Das heisst, die Sonnenstrahlen erreichten das Dorfzentrum. Es ist zwar schon seit mehreren Wochen wieder hell, aber heute kam erst die Sonne zurück. In 6 Wochen geht sie schon nicht mehr unter.

[Montag, 7.3.2022 – erster Tag zurück im Büro, Fahrstuhl]

Zum ersten Mal seit zwei Wochen wieder ins Büro gegangen. Ich geh jetzt raus, das Trockenfutter verdienen, dachte ich so, als ich mich von Frau und Hund verabschiedete.

Ja, ich weiss, fand ich dennoch witzig.

Im Laufe des Tages fiel mir ein, dass morgen ein Feiertag ist. Diesen internationalen Frauentag habe ich noch immer nicht auf dem Schirm. Die anderen aber auch nicht. Im Slackchannel gibt es ständig Hinweise darauf, morgen nicht ins Büro zu kommen.

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Die kleine Hündin traute sich ihre ersten zwei Wochen bei uns nie selbstständig in den Aufzug. Sie blieb davor stehen und weigerte sich. Lockversuche scheiterten und mit Gewaltversuchen geht das ja ohnehin nicht. Es blieb mir nichts anderes übrig, als sie auf den Arm zu nehmen. Am Samstag auf der Welpenschule lernte ich, wie man den Welpen zu etwas bewegen kann. Indem man eine sozusagen “vorausgehende und einladende” Köperhaltung einnnimt. Also mit dem Rücken zu ihr, aber zurückschauend. Bisher stand ich einfach immer nur im Fahrstuhl drin, mit einem Bein an der Lichtsschranke, und rief ihren Namen. In unterschiedlichen Stufen der Freundlichkeit. Bis ich meistens aufgab, sie vom Boden aufhebte und in den Fahrstuhl ging. Gestern übte ich das ein paarmal und dann folgte sie mir tatsächlich. Ich lobte sie aufschweifend. Seitdem hat sie ihre Einstellung zum Aufzug schlagartig (patzbumm) geändert. Jetzt läuft sie breitbeinig wie eine Bossbitch auf diesen Aufzug zu und springt hinein, sobald die Tür sich öffnet. Ich bin so verliebt.

Als ich ihm Büro sass, vermisste ich das kleine Tier. Ich fragte meine Frau, ob das OK sei, wenn ich das so schreibe: ich vermisse sie.
Sie sagte, das sei vollkommen in Ordnung und auch normal.

[Sonntag, 6.3.2022 – Besuch, Dexter]

Heute kamen Freunde bei uns zu Besuch. Mit ihrem kleinen Sohn. Mit Welpen spielen, sowie Kuchen essen und Sekt trinken. Das war sehr nett. Die Hündin war völlig von den vielen Streichel- und Spieleinheiten begeistert. Nach einer Stunde lag sie allerdings wieder halbtot unterm Tisch ausgestreckt zwischen den Füssen.

Was ich in den letzten Tagen vergass zu erwähnen: während ich krank war, habe ich natürlich auch ausgiebig TV geschaut. Ich stiess auf Dexter. Die Serie hatte ich während ihrer Ausstrahlungsjahre ziemlich ignoriert. Jetzt ist aber dieses Sequel herausgekommen. Habe ich geschaut. War sofort verkauft. Daraufhin beschloss ich, die vorangehenden 5 Staffeln auch zu schauen. Heute war ich mit der ersten durch. Sie hat mich nicht ganz so gefesselt wie das Sequel, aber die Idee ist super: ein sympathischer Serienmörder, der versucht seine Mordlust in etwas positives umzuwandeln und darum zu Polizei geht und andere böse Menschen heimlich in kleine Teile zerstückelt.

Hausherr, mit Hund und Pferd. Undatiert.