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Das Wochenende als Anlass genommen, wiedermal rauszugehen, Abstand zu nehmen. Freitag klappte nicht, aber am Samstag dann mit K zu Elisabeths Buchpremiere gegangen, und dabei vor dem ersten vorgelesenen Wort bereits einen Liter Bier getrunken, was sehr okay war, ich habe mich einlullen lassen, vom Text, auch von dem Sänger auf der Bühne, der mit seiner Gitarre die Lieder zwischen den Texten begleitete. Am Ende der Lesung war ich sehr betrunken, und irgendwie befriedet, K und ich spazierten nach Hause, nahmen die Route durch den Rummel an der Kastanienallee, kauften auf dem Weg noch Bier, dann waren wir irgendwann zuhause, und der Abend zu Ende. Wir schliefen am nächsten Tag lange.

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Gegenüber mir stand der Punk in der U8, rechts daneben ein Hiphopper. Am Alex stieg ein kleiner, dicker Polizist in Uniform hinzu. Er war sehr klein und sehr dick, machte einen ungeschickten Eindruck, er stand neben dem Punk und dem Hiphopper. Er fühlte sich feindmäßig. Der Punk sah abfällig an ihn hinunter, der Hiphopper sah abfällig an ihn hinunter. Dann kam eine einbeinige Bettlerin im Rollstuhl den Gang heruntergerollt, sie fragte nach einer kleinen Spende. Natürlich weiß sie um das Bettelverbot, aber sie hatte den Polizisten nicht bemerkt. Der Polizist griff in die Tasche, holte ein zwei Euro Stück heraus, wollte es ihr geben, doch dann schlug die Ubahn aus, das Geld fiel zu Boden, die Frau im Rollstuhl rollte einen Satz nach vorne, der Polizist konnte sich nicht halten, fiel um, landete auf den Knien, die Frau im Rollstuhl konnte sich im letzten Moment noch an der Stange festhalten, bevor sie den Polizisten überrollt hätte. Das zwei Euro Stück landete zwischen den Beinen des Hiphoppers, der Polizist landete mit der Nase daneben. Der Hiphopper hob das Geldstück auf, wollte es dem Polizisten geben, der stand auf, rückte sich die Uniform zurecht, schaute im Stolz gekränkt, der Hiphopper gab das Geldstück der Bettlerin, die Bettlerin bedankte sich beim Polizisten mit überbordenden, aber sehr ernst gemeinten Dankbarkeit. Der Polizist wich nervös ihrem Blick aus. Der Punk daneben schaute abfällig, der Hiphopper daneben schaute abfällig.

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Heute bei Stevans Buchvorstellung im Kochlust an der Alten Schönhauser Straße gewesen. Mit K und auch V war dabei. Mann, kann der Mann vorlesen.