[zw]

Wenn ich Berlin in nordöstlicher Richtung verlasse, Gesundbrunnen, Karower Kreuz, Bernau, Eberswalde, dahinter fängt ein zauberhaftes Brandenburg an, bei dem man der Erdkante entgegen zu fahren scheint. Die Erdkante ist da, wo die Erde sich korrigiert, und wieder zur Scheibe wird, wo dahinter alles nach unten fällt. Nach Norden oder nach Westen zu fahren ist anders. Im Norden liegt Rostock, im Osten Frankfurt/O, aber zum Nordosten hin tut sich eine Landschaft auf, die noch in der Morgensonne blinzelt. Immer. Wenn ich nach Nordosten fahre, habe ich das Gefühl, Berlin wirklich hinter mir zu lassen. Nach Nordosten hin kommt die Uckermark, eine Landschaft, die ich dauernd in Retrofarben fotografieren will, weil ich sie sonst nicht zu erfassen vermag, dann Vorpommern, Usedom, Ostsee. Und dann ist die Welt zu Ende.

Kiefernwälder, hach, Birkenwälder, hach, Kiefernwälder.

Die junge Frau mit den Fingernägeln.

Ich bin der einzige, der ein Onlineticket vorzeigt. Die anderen sind Abohälter, oder halten kleine Automatentickets in der Hand.

Mein Headhunter ruft mich an. Ich überlege lange, ob ich abnehmen soll. Das ist eine andere Welt. Ich nehme ab und begrüße ihn mit seinem persischen Namen, der hier klingt, als wäre es ein Namen von einem anderen Planeten. Ich sehe seinen perfekten Anzug vor mir, seine perfekt umrissenen Koteletten, seine gezupften Augenbrauen. Ich sage solche Sachen ins Telefon wie: Zalando, ja bin ich interessiert” oder “liegt das Angebot von Groupon noch vor?”. Ich sage zum ihm, ich nähme mir ein paar Tage Auszeit, müsse mich für ein paar Tage an die Ostsee zurückziehen.

3 Kommentare

  1. Wollte schon rausgehen, da kamen plötzlich diese Bilder rein. Auch schön. Gute Zeit dann jetzt mal.

  2. Die Kopfgeldjäger sind hinter dir her?
    Pass bloß auf dich auf.

    (Schöne Fotos sind das. Ich stelle fest, dass ich so weit oben rechts noch nie war)

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