[Sonntag, 18.7.2021 – gesperrte Brücke]

Heute endlich ein kühler Tag. Es wird 22 Grad nicht überschreiten.

Seit einigen Jahren ist eine wichtige Brücke, die zu unserem Häuschen führt gesperrt. Der Hintergrund dazu ist, dass ein Unternehmer einen Staudamm für die Stromgewinnung errichten will, dies aber politisch verhindert wird. Weswegen er sich weigert, eine Brücke, die auf seinem Grundstück steht, zu warten. Er sagt, sie sei baufällig und er wolle sie nicht sanieren, weswegen er sie nun aus Sicherheitsgründen schliessen müsse. Er nutzt das seit einigen Jahren als Druckmittel. Für uns ist das nicht das große Problem, wir fahren einfach einen Umweg über holprige Waldstrassen, aber für die Bauern und deren schweren Maschinen, sowie deren Milch-Laster sind die guten und kurzen Wege wichtig, weshalb es zu einem Thema in der Gemeinde geworden ist.

Einer der Gründe, warum man ihm den Bau verwehrt, sind der Naturschutz aber auch der Denkmalschutz. An dieser Stelle im Fluss leben seltene Muscheln, von denen man bisher dachte, sie seien ausgestorben. Ein anderer Grund ist eine mittelalterliche Mühlenruine die unter Denkmalschutz steht.

Meine Frau und ich nahmen heute bei unserem täglichen Waldspaziergang einen Abstecher zu dieser gesperrten Brücke und der alten Mühle.
Die Brücke ist bei näherer Betrachtung wirklich verrottet. Zumindest oberflächlich, die Geländer sind rostig und teilweise abgebrochen. Aber das sagt natürlich nix über die Statik aus. Sie ist allerdings so schmal, dass ich mich wundere, wie hier jahrelang die großen Milchtanker drüberfahren konnten.

Unter der Brücke ist ein Wasserfall. Am Wasserfall stehen alte Mauern. Das ist die alte Mühle. Wir machen viele Fotos.
Am meisten beeindruckt mich die gesperrte Strasse zur Brücke. Es sind nun vielleicht drei Jahre vergangen, dass hier keine Autos mehr fahren. Hohe Gräser und kleine Sträucher spriessen aus der Asphaltdecke hervor. Es erstaunt mich, wie schnell das ging.

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Zuhause helfe ich dem Schwager mit der Kühlung seines PC’s. Er hat einen riesigen PC, den er mit Wasser kühlen will. Prozessor und Grafikkarte wird also an flexiblen Rohren angebunden, die mit durch eine Pumpe das Wasser zirkulieren lässt. Der Schwager nimmt dafür eine rote Kühlflüssigkeit und die Rohre sind durchsichtig. Es sieht gut aus, finde ich.

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Die niedrigere Temperatur weckt wieder die Lebensgeister in mir, ich bin wesentlich aktiver und frischer.
Oben habe ich gelogen, als ich von unserem täglichen Waldspaziergang schrieb. Der tägliche Waldspaziergang bezog sich auf die vorherigen Jahre. Da liefen wir die Strecke täglich. Vier oder fünf Kilometer. Aber bei 34 Grad mache ich das einfach nicht. Die Temperatur erdrückt mich, heizt mich auf, macht mich träge. Bei 22 Grad will ich nichts wie raus in den Wald.
Vielleicht ja wieder täglich.

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Ein gelbes Hemd mit kurzen Ärmeln aus Boras.

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