[Sonntag, 10.7.2022 – Reifen, O, Reisevorbereitungen, Liebevollität]

Ich fuhr dann die Reifen abholen. Mein Freund hatte sie zwischenzeitlich in seiner Garage für mich aufbewahrt. Möglicherweise werde ich sie beim nächsten Reifenwechsel im Oktober wieder in einer dieser Reifenbuden einlagern, wo ich sie dann bei jedem O’s (Ostern und Oktober) wechseln lasse. Das kostet Geld, ich weiss nicht mehr wie viel, aber ich habe gelernt, dass man sich beim Besitz eines Autos nicht zu viele Gedanken um Geld machen darf, weil es ständig etwas zu zahlen gibt.

Als Alternative könnte sie auch bei mir im Keller lagern und müsste dafür nur für den eigentlichen Wechsel zahlen. Mal sehen, wie sich das mit meinem Leben verbinden lässt. Mein Kellerverschlag ist der allerletzte Verschlag in den Katakomben eines wilhelminischen Altbaus. Eine Teilstrecke dieser Kellergänge muss ich zudem gebückt laufen.
Es dauerte ewig, diese 4 Reifen von der Strasse, bis in den Verschlag zu bringen. Weiss jetzt nicht, ob ich das bei jedem “O” im Kalender so machen will. Und meine Hände sowie meine Hose waren danach schwarz.

Den Rest des Tages bereitete ich die Reise vor. Ich packte, spielte die neue Firmware im Auto ein, wusch Wäsche, räumte die Wohnung auf. Dienstagnachmittag werde ich losfahren, ich werde morgen und übermorgen kaum noch Zeit haben mich um die Reisevorbereitung zu kümmern.

Am Abend buchte ich dann Fähre und das Hotel. Die Hinreise fahre ich neuerdings lieber in zwei Etappen. Ich fahre am Nachmittag vom Büro aus los, nehme die Fähre in Rostock und schlafe dann dahinter irgendwo in Dänemark. Bisher schlief ich noch nie am selben Ort. Das hat vor allem damit zu tun, dass ich auf meinen Reisen nie sehr konsistent bin. Wenn ich zB früher unterwegs bin, dann fahre ich gerne länger und fast bis nach Kopenhagen, bin ich spät unterwegs, dann einfach irgendwo hinter der Fähre. Manchmal fahre ich auch über Fehmarn, aber die Strecke mag ich nicht so. Letztes Jahr schlief ich in einem furchtbaren Hotel in Vordingsborg, das von seinem Manager als schrottiges, altes Hotel bezeichnet wurde. Das war nicht charmant gemeint.
Diesmal werde ich in einem kleinen B&B auf Falster übernachten. Das B&B ist nach der Besitzerin benannt, die auf den Fotos bei Bookingcom auf jedem zweiten Foto in die Kamera strahlt. Ich weiss nicht, ob das gut ist, ich denke aber, es sagt etwas über liebevölle aus. Liebevolligkeit, Liebevollheit, Liebevollität. Nunja. Etwas halt, das liebevoll ist.

3 Kommentare

  1. Die Sache mit dem Jahreszeiten-Reifenwechsel habe ich schon seit einigen Jahren aufgegeben. Früher sah ich das auch immer als ein Training für den Ernstfall an: ich habe die Reifen selber gewechselt. Aber das ist alles Kokolores, eine Idee der Reifenindustrie, um doppelt so viele Reifen zu verkaufen, die den sicherheitsbesessenen Deutschen eingetrichtert hat, das wäre nötig. Nicht nur, dass der Winter unterhalb der Mittelgebirge in Deutschland nicht mehr existiert. Allwetterreifen tun es vollkommen bei Regen und niedrigen Temleraturen. Wenn richtig Schneeglätte ist, braucht man sowieso Schneeketten, da bringen Winterreifen auch absolut gar nichts. Just my 2 cts.

  2. Kann gut sein. Andererseits nutzen sich zwei Allwetterreifen ja genau so schnell ab, wie ein Sommer- + ein Winterreifen. Aber sonst: übertrieben kommt mir das auch vor.

  3. Das stimmt mit der Abnutzung. Aber Winterreifen sind meist teurer und der Umsatz ist am Anfang größer, wenn man jedem erst einmal doppelt so viele Reifen verkauft als er eigentlich braucht. Außerdem halten sich die Reifen nicht ewig und werden irgendwann nach ein paar Jahren spröde. Also wenn man wenig Km fährt, riskiert man, dass man die Reifen vor dem Erreichen der möglichen Laufleistung wegwerfen muss. Aber die, die wirklich dran verdienen, sind natürlich die Werkstätten durch den Wechsel und das Einlagern.

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