der Rattenberger ihr Spiegel

Das witzige an solchen Geschichten ist ja nicht, dass die Bewohner jetzt völlig übergeschnappt sind und sich diesen Megaspiegel ins Tal stellen um im Winter nicht mehr depressiv zu werden, sondern das witzige an dieser Tatsache… (äh, nein witzig ist an dieser Meldung überhaupt nichts, aber wenn ich da oben mit dem Wort “traurig” beginne, dann dreht ihr euch wieder um und stöhnt, weil ihr glaubt, dass ich wieder so eine Heulgeschichte erzähle, also…) das traurige an dieser Tatsache ist, dass die Alpenbewohner mittlerweile derart zivilisiert geworden sind, dass sie nicht mehr mit ihrem harten Schicksal umzugehen wissen.

Ich meine ja nur, früher, als man in den Alpen noch richtig Alpenbewohner war, da ertrank man seine Depressionen im Wein, jahrelang, bis man alle Zähne verloren hatte und beim Kartenspielen im Wirtshaus Familie und Hof verspielt. Oder man erhing sich an einem Strick in der Scheune. Ein Abgasschlauch durch das Fenster ins Auto war eine ganze Zeit lang auch sehr populär.
Aber heute, in diesen modernen Zeiten von Radio und Fernsehen, will ja jeder immer glücklich sein. Kein Wunder, dass man sich lächerlich macht.

4 Kommentare

  1. Ob das Glücklichseinwollen dem Glücklichsein so zuträglich ist, gehört ja hnehin zu den eher wenig bewiesenen Thesen.

  2. Ich kann das ja nachvollziehen – in der Dunkelheit würde ich mit Sicherheit auch depressiv. Ich frag mich nur, wieso die Menschen irgendwann ausgerechnet da ihr Dorf bauen mussten. Aber vielleicht fehlt mir als Nichtalpler auch einfach der Leidenswille?

  3. Was sollen denn da erst die Skandinavier sagen?

    Ich glaube übrigens nicht, dass ein durchschnittlich intelligenter Mensch mit Medien-Zugang heutzutage überhaupt noch glücklich sein kann. Wobei das dann wiederum Definitionssache ist.

    Maaan, damals war alles viel besser.
    Machen wir´s Beste draus.

    Finca auf Malle, 30 Kästen Holsten – Tschüss.

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