[Gerinnung]

Und dann die vielen Scherben auf dem Boden, weil man klaren Tisch machen wollte. Früher nannten wir das Tabula Rasa und wir wussten woran wir waren, bei klaren Tisch denkt man ja eher ans Reden, und nicht an die zerschellten Dinge. Gläser, Flaschen, und ja, die Metapher, sie kommt: Träume, Pläne und am Ende gar die Hoffnungen.

Und dann soll man die Scherben nicht vom Boden heben, so hat man es immer eingebläut gekriegt, sondern mit Kehrzeug einsammeln und in festen Behältern entsorgen; in Schachteln beispielsweise, oder einwickeln in diese dicken Rollen Unvermögen.

Und dann scheißt man natürlich auf das Kehrzeug, greift danach, und schneidet sich, nochmal und nochmal, weil man wissen will ob die Scherben das Licht genau so brechen, ob sie genau so leuchten.

7 Kommentare

  1. und schließt die faust vielleicht noch etwas fester um die scherbe als man es früher getan hätte. [ich]

  2. Es gibt diese Selbstvertrauenskurse, da tanzt man über Glas. Barfuß. Man muß Scherben ja nicht immer oben auf Mauern zementieren. Man kann auch neuen Boden daraus machen. (Aber was rede ich, ich Emo-Punk.)

  3. Es gibt auch die Leute die zuhören. Und sagen ja und ja und ja. Und Nein.

  4. Und danach sitzt man da, starrt seine Hände an, merkt dass einem die Schnitte irgendwie egal sind und weis überhaupt nicht was das Ganze soll.

  5. wirklich schlimm ist es, wenn man, weil man kein blut sehen kann, umkippt und sich auch noch ein loch in den kopf haut, an der kante des leeren tisches, und daran stirbt.

  6. Die Rheinländer hier sagen: Watt futt iss, iss futt.
    Also, was weg ist, ist weg.
    Gräme dich nicht, und schneide dich nicht.
    Oder ganz profan:
    wir haben eine Kiste im Keller, in der wir Scherben sammeln, von denen wir uns nicht trennen können. Gibt mal Kunst, später, irgendwann.

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