tempo Tempo

Ein eindeutiges Zeichen dafür wie toll und spannend mein neuer Job ist, ist die Tatsache, dass die Tage vergehen wie im Flug. Abends schaue ich auf die Uhr und stelle erschrocken fest, dass es schon Zeit ist nach Hause zu gehen, wobei ich das Gefühl habe, gerade erst angefangen zu haben und in Schwung gekommen zu sein. Wunderbar, so dachte ich die letzten drei Wochen, Vollzeit Geld verdienen und nur die Halbzeit fühlen, ja so dachte ich.
Aber heute ist schon wieder Freitag, hilfe, dabei war gestern doch erst Montag, hilfe, wenn das in diesem Tempo weitergeht, dann bin ich nächsten Monat schon 70 und alt und krank und zähle meine letzten Stunden an den Fingern ab.

Sincity

Man sollte mich nicht Filme wie SinCity (wer verlinkt schon zu imdb in diesen Bloggertagen…) gehen lassen. Nicht nur halte ich jetzt in der Ubahn nach Männern in Ledermäntel ausschau, denen ich kurzerhand ein Messer im Magen umdrehen kann, weil mir deren Mantel besser gefällt, oder gucke ich mit zusammengekniffenen Augen weil jeder, wirklich jeder ein perverser Killer oder eine Hure geworden ist, sondern ganz Hamburg ist plötzlich in schwarzweiss getaucht und mein rostiges Fahrrad ein alter amerikanischer Schlitten, in dem ich kleingehackte Bullen herumfahre.
Nur sollte ich bei meinen Bewegungen etwas aufpassen und mir ins Gedächtnis rufen, dass ich nicht einfach blindlinks vom 8. Stock runterspringen kann und unversehrt zwischen Müllsäcken landen. Nicht, dass ich das nachgemacht hätte, nein, um Himmels Willen, jedoch bin ich heutemorgen etwas zu übermütig auf mein rostiges Fahrrad gesprungen. Ich brauche Eier, wenn ich so verdammt viele Eier haben will wie die Typen da. Dass ich mir auf der Treppe nicht das Genick gebrochen habe, war wohl blosses Glück und nicht weil ich ein stählerner Kerl bin, gebe ich zu.

Und wenn ich die Dame des Hauses noch ein einziges Mal zu mir heranziehe und meine Stimme eine Oktave tiefer ansetze um zu sagen, komm in meine Arme, Babe, dann haut sie mir eine rein, hat sie gesagt.

Magenwind und Knoblauchwolken

Jetzt erst fällt mir auf, dass den griechischen Männern, ganz im Gegensatz zu den italienischen Geschlechtsgenossen, gar nicht der Ruf vorauseilt, grossartige und feurige Liebhaber zu sein. Das fällt mir erst jetzt auf, nachdem ich selbst gerade Gyros zubereitet habe. Ich roch schon beim blossen Anblick der Unmengen Knoblauch die ich vorhin in den Quark geschnitten habe, wie ein gebratenes Ferkel dem man eine ganze Knoblauchkette in den Mund und in den Hintern geschoben hat. Dann mal abgesehen vom vielen Schweinefleisch, von dem viele Männer Pickel bekommen, muss man ja noch Weisskrautsalat dazu nehmen, um das ganze Fett und den Knoblauch, zumindest geschmacklich, etwas zu neutralisieren. Wie es der Weisskrautsalat schafft, schon nach einer halben Stunde, in Form von Gasen aus den Därmen zu entfleuchen, ist mir allerdings ein Rätsel.
Es wundert mich nicht mehr, dass die Griechen das mit den nordischen Turistinnen am Strand nicht so hinbekommen, ich meine, wer will schon einen Typen vernaschen der zwar mit blitzweissen Zähnen und braunem Sixpackkörper, aber in einer Wolke aus Knoblauch und Weisskrautfurzen daherkommt.

Und um das ganze noch zu vervollständigen, gönne ich mir heute wieder ein paar Bier. Ich mag das immer, wenn beim Rülpsen der sanfte Knoblauchgeruch hochkommt. Und achja, als ich als Kind mal in Bayern war, da stand dieser grosse und breite Mann vor mir, mit einem grossen und breiten Bier in der Hand, der jedesmal, nachdem er vier oder fünf kräftige Schluck nahm, laut rülpste und sich anschliessend mit seinen Pfoten über den Bauch streichelte. Ein paarmal sagte mal er zu mir, Der Rülps, der ist ein Magenwind, der den Weg zum Arsch nicht findt.
Höhö, na dann. Das kann ich auch.

KOCHEN UND WEIN

So tröpfeln hier manchmal Besucher herein, die über Suchmaschinen nach kulinarischen Rezepturen suchen und landen mit Suchbegriffen wie köstliche Semmelknödel, verbrannter Risotto oder leckere Pimmelwurst natürlich bei mir in der Kategorie Küchenpunkrock. Dies veranlasste heute eine Schweizer Besucherin mir eine Email zu schicken, die, neben obigen Titel, lediglich folgende acht Worte enthielt:

UEBER KOCHEN UND WEIN SOLLTEN SIE NICHT SCHREIBEN

Zur Kenntnis genommen. (Wer von euch da draussen war das?)

Blog:Read

Mein kleiner Beitrag für die grossartige Idee des Blog:Read.
Man möge mir die paar Versprecher verzeihen und ich habe nicht eine schöne und deutliche Stimme wie Anneke oder Holger, aber es hat sehr viel Spass gemacht, und nach so vielem Verkabeln von Mikrophonen und rumschrauben an Softwareknöpfen und Schaltern, noise-removal hin und her, amplifying, compression und anderen Techniken an denen ich einfach mal rumprobiert habe, bin ich nun ganz fusselig geworden, und vor allem erstaunt, dass es eigentlich ganz hörbar ist.
Begeistert bin ich vor allem von den ungewollten fade-in-fade-outs am Ende der Texte, welch einen Effekt man doch so hinbekommt wenn man keine Ahnung hat.

Gelesen habe ich Lu, FrauFrank, Merlix, die Spreepiratin und den Herrn Fabe.
Alles untermalt mit verschiedenen Liedern der Albums “Histories (Soundtrack to the works of Edgar Poe)” von der Band Herr k.