[Sa, 6.6.2023 – moralisierende AI, Goonies]

Die AI Assistenz mochte meinen Eintrag von gestern überhaupt nicht. Sie schrieb mir dazu:

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Nur das. Sonst nichts. Das ist einer der gruseligen Aspekte der künstlichen Intelligenz: wenn sie moralisch wird. Sowohl beim Erstellen von Inhalten wie auch beim Bewerten. Sie kann wahrscheinlich jetzt schon Psychogramme über Menschen auf Social Media, in Blogs, Redaktionen, Emails, Whatsapp-Chats und Publikationen erstellen und Menschen politischen Lagern zuordnen oder deren Vorlieben und Schwächen bestimmen. Das wird noch interessant, wenn Menschen künftig voll automatisiert nach Gesinnung oder charakterlicher Eignung sortiert werden.

Apropos Charakter. Heute früh wurde mir von einer fremden Frau gesagt, wie gut ich mit meiner Hündin umginge. Sie hätte mich ein paarmal im Kiez gesehen und war beeindruckt, wie gut sie auf mich hörte. Ich bin mir nie ganz sicher, ob es wirklich meine Erziehung ist oder bloss der Charakter der Hündin. Ich glaube, achtzig Prozent ist es sie selbst und ich mache ein bisschen das Beste draus. Das sagte ich so, aber ich bedankte mich trotzdem. Die Frau hatte einen Nova Scotia Retriever. Ich finde es lustig, dass diese ostkanadischen Gegenden ihre eigenen Hunde haben: Labrador, New Foundland und offenbar auch Nova Scotia.

Und sonstso. Ich habe eine smarte Lampe gekauft. Sie kann per Telefon gedimmt und in Millionen Farben getönt werden.
Allerdings bekam ich sie nicht konfiguriert. Jetzt leuchtet sie einfach superhell und superweiss.

Am Abend schauten wir „The Goonies“. Ein Film aus meiner Kindheit. Ich habe viele positive Erinnerungen an den Film. Es ist ein wilder Abenteuerfilm über Kinder in meinem Alter, die sich auf die Suche nach einem Piratenschatz begeben. Eine Mischung aus „Indiana Jones“ und „Stranger Things“. Ja, es ist befremdlich, es mit dem zeitgenössischen Stranger Things zu vergleichen, aber es stellt das Genre am besten dar. Der Film ist gar nicht so schlechte gealtert, er ist vielleicht ein bisschen hektisch, aber das hat nichts mit dem Alter zu tun. Die Hektik störte mich als Kind nicht. Damals waren das alles nur Helden im Gefecht.

[Mi, 17.9.2025 – Standy by me, Abduktoren]

Als „Stand by me“ 1986 ins Kino (oder ein paar Jahre später ins Fernsehen) kam, habe ich ihn nicht gesehen. Obwohl er in den Kanon jener Filme passte, die ich als Teenager in den Achtzigerjahren schaute, also Goonies, Teen Wolf, Zurück in die Zukunft usw. Warum ich gerade diesen Film nicht gesehen habe, weiß ich nicht. Immerhin wurde der Film für einen Oscar nominiert, ging am Ende aber leer aus. Mich interessiert es ja sehr, was anderen Leuten gefällt. Neulich fand ich heraus, dass der Film auf einer Novelle von Stephen King basiert. Deshalb las ich die Novelle und fand sie aber nur mittelmäßig gut. Zwar las ich sie gerne, aber sie regte nicht sehr viel in mir an. Am besten gefiel jedoch mir der Abspann der Geschichte, wo er noch auf zahlreichen Seiten vom weiteren Schicksal der drei Freunde erzählt. Zwar starben sie alle drei, aber er legte in diese Abhandlung eine seltsam wirkende Melancholie über ihr Schicksal, wie Wasser, wenn es beim Fließen seine Wege sucht.

Heute liehen wir uns den Film aus. Er funktionierte für mich nicht mehr so gut, ähnlich wie zB Goonies. Das Erzähltempo der Szenen ist seltsam träge, wobei es gleichzeitig eine Hektik verströmt. Das empfinde ich oft in Filmen der Achtzigerjahre. Es war wahrscheinlich der Zeitgeist. Das Lebenstempo der Achtziger.

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Mittlerweile habe ich im Fitnessstudio Angst vor Muskelkater. Berichtete ich nicht neulich schon von Muskelkater? Dieser neuartige Muskelschmerz, der sich wie eine schmerzende Decke über mich legt? Ich überanstrenge mich in letzter Zeit regelmäßig. Was damit zusammenhängt, dass ich 15 Kilo an Gewicht verloren habe und damit auch viel Muskelmasse. Das will ich jetzt kompensieren. Witzig finde ich vor allem die Erkenntnis, dass gewisse Körperpartien bei mir sehr schwach ausgebildet sind, bzw. dass ich bei gewissen Bewegungen wenig Kraft ausüben kann. Ich dachte ja immer, ich sei sehr stark, aber bei der Schulterpresse muss ich beispielsweise auf das zweitkleinste Gewicht (10kg) zurückstufen, während ich mich bei Bauch und Beine im obersten Gewichtsdrittel befinde. Mit Ausnahme von Abduktorenübungen. Die Maschine, bei der man im Sitzen die Knie zueinanderführen muss, also die inneren Abduktoren trainiert. Bei dieser Übung fehlt es mir nicht nur an Kraft, die Bewegung wird zudem von einem unangenehmen, leichten Schmerzgefühl begleitet. Ein Freund schrieb mir, dass er sich bei dieser Übung einmal die Abduktoren riss. Vielleicht waren es auch die Sehnen oder irgendwelche Bänder. Jedenfalls riss bei dieser Übung etwas und das war dermaßen schmerzhaft, dass er schrie und ein Krankenwagen gerufen werden musste. Ich bin mir sicher, dass das genau jene Stelle ist, die diesen unangenehmen, leichten Schmerz verursacht. Ich bin jetzt sehr vorsichtig, stelle die niedrigste Gewichtsstufe (7,5 kg) ein und wiederhole die Übung einfach sehr oft. Ich würde mich zu Tode schämen, als alter Mann mit weißem Bart vor diesen ganzen Sportlermenschen auf einer Bahre abgeführt zu werden.

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[So, 7.6.2023 – Lost Boys, Pannbiff]

Weil wir gestern Goonies schauten, blieben wir heute beim Thema Achtzigerjahre und guckten das zwei Jahre später entstandene „Lost Boys“. Wir standen vor der Wahl „Lost Boys“ zu schauen oder „Outsider“. Von Outsider hatte ich als Teenie bereits das Buch gelesen und sehr gemocht, ich bevorzugte daher Lost Boys. Der Film war mir tatsächlich entgangen, als er in die Kinos kam. Ich war damals zwölf. Mit elf und zwölf sass ich auf einer Klosterschule und verpasste daher viele spannenden Filme in meinem Dorfkino. Dass in unserem katholischen 800-Einwohner-Bergdorf ein richtiges Kino stand, hatte ich hier einmal erwähnt. Als Zehnjähriger durften wir schon alles sehen, solange keine nackten Brüste auf dem Filmplakat abgebildet waren. Wenn es im Saal noch Plätze frei gab, brauchten wir Dorfkinder auch keinen Eintritt bezahlen. Meine Kumpels und ich schauten damals alles, was Action, Blut und Schiessereien versprach.

Heute schaffte ich es auch, die smarte Lampe zu konfigurieren. Jetzt haben wir rot oder grün oder lila usw im Wohnzimmer. Man kann sie auch mit dem Telefon dimmen. Ich finde das gut. Ausserdem hatte ich gestern auch eine LED-Kette gekauft. Diese war einfacher einzustellen. Allerdings wissen wir nicht, wo wir sie aufhängen wollen, deshalb hängt sie jetzt etwas unmotiviert an der Klimmstange in der Küche. Ich ahne, dass sie noch lange dort hängen wird.

Am Abend kochten wir uns schwedische Pannbiff. Das sind schwedische Buletten. Fürs Protokoll. Wir kochen ja nicht so oft ausserhalb unserer Komfortzone.