Macht man nicht selbst eine Vorgabe als Kranke/r, wie man möchte, dass damit umgegangen wird? Die einen, die es hassen, dass man von nun an als bemitleidenswertes Opferlamm gelten könnte, kehren eine Diagnose planvoll unter den Teppich, bis es nicht mehr übersehbar ist und auf das Ende zugeht – wie z. B. Hannelore Elsner, die immer noch weiter mittun und mitfeiern wollte. Nur ganz enge Angehörige wussten Bescheid. Man ist sofort in den Köpfender anderen stigmatisiert. Wer die Krankheit thematisieren will, darin Trost und Erleichterung sucht, macht es auch und muss dann mit dem entsprechenden Bedauern und den Samthandschuhen leben, das einem verständlicherweise entgegengebracht wird. Ich finde es sehr viel von der Umgebung verlangt, zu entscheiden, was der Königsweg der Kommunikation darüber ist. Wieder andere gehen einen Mittelweg, ich denke an Alban Nikolai Herbst, der en detail und unverzüglich über seine damalige Diagnose und die Behandlung berichtet hat – und die Zähne zeigte, klar machte, dass er nicht wie ein bedauernswertes Opfer gesehen werden will. Insofern hat er es seiner Umgebung einfach gemacht. Das Thema war nie tabuisiert, wurde man rührselig, bekam man die rote Karte. Ich weiß nicht, wie ich handeln würde. Aber sicher klar in der einen oder anderen Richtung kommunizieren. Oder konsequent verschweigen.