Ah, bei dem Lachen saß ich im Raum.

Wir hatten das Gespräch ja schon neulich einmal (vor zwei Jahren?), in dem Du erklärtest, dass die Popmusik bewusst die authentische Person des Künstlers zwischen Musik und dem Publikum geschoben hat. Das fand ich sehr gut.

Ich weiß mir immer noch kein rechtes Bild um ihre Authentizität zu machen. Es gibt dieses Interview auf Youtube in dem sie ihre Popfigur nach ihrem ersten Erfolg mit einer gewissen Befremdung bespricht und dabei sinngemäß sowas sagt wie: „mein Ausdruck der Angst… der sich in dieser… komischen Frisur… und in diesem… ich weiß nicht… das ging ja alles nicht mehr… das hat mich vor mir entfremdet..“ etc. Die Ernsthaftigkeit, mit der sie das sagt, ist entblößend. Wie vieles in ihren Texten, teilweise entblößend zum Kitsch hin. Vielleicht verstört die Entblößung. Vielleicht kann diese Art der Entblößung nur unecht sein, oder vielleicht wirkt sie auch nur so. Ich tue mich schwer.
Deshalb auch die Angst, dass sie das irgendwann alles peinlich finden wird.