[tagebuchbloggend 23.2.]

Am Abend mit Maike verabredet gewesen. Wir lesen uns ja schon seit Jahren, und nachdem wir uns regelmäßig im Verkehr am Alexanderplatz aus Entfernung zugrüßen, schrieben wir uns per Mail, beim nächsten Zufallstreffen einen Drink zu nehmen. Das nächstemal kam zwar nicht, aber der Drink dafür.

Wir hatten uns im Tacheles verabredet, ja Tacheles, im Cafe Zapata, man kann so vieles über das Tacheles sagen, und das meiste stimmt auch, aber das Tacheles ist gerade so out in diesen Tagen, dass es wegen der möglicherweise bevorstehenden Räumung durchaus Zuwendung vertragen kann. Nur hat uns das Problem des Tacheles wieder aus dem Tacheles verjagt. Das heisst, ich war noch gar nicht da, ich rief Maike an, dass ich mich um zehn Minuten verspäten würde, sie saß schon da und im Hintergrund hörte ich die Touristenscharen wie sie feiern.
Sie hat mich dann am Bahnhof Friedrichstraße abgeholt und wir sind an den S-Bahnbögen in Richtung Museumsinsel spaziert, haben einen Schlenker zum neuen Gebrüder-Grimm-Zentrum gemacht, da wir eh in der Gegend waren, hat mich die Lust gepackt kurz reinzuschauen um diesen großen Lesesaal zu bestaunen, und Maike war sofort begeistert, doch hineinzukommen war kompliziert, mit Wachschutz und Zwangsgarderobe, und uns in jenem Moment zu umständlich, also haben wir das sein lassen, zudem war Maike ohnehin gerade dabei, mir etwas spannendes von ihrer Arbeit zu erzählen. Am Hackeschen Markt haben wir uns in ein türkisches Restaurant gesetzt und Salat gegessen. Wir hatten uns vorgenomen nur leichtes Zeug zu essen und keinen Alkohol zu trinken, was zum Teil auch geklappt hat, bis auf den Raki, den der Kellner einfach so dazuserviert hat. Da sagt man nicht nein, das wäre ungastlich. -Ungastlich, das werde ich nächstesmal zu schlechten Gästen sagen.
Wir haben viel und angeregt geredet, natürlich kam auch das Thema Hegemann auf, und ich sagte, ha, siehste, reden wir wieder über die Hegemann, das Thema drängt sich seit Wochen immer auf und sie sagte, aber Du hast doch angefangen und ich sagte, nein, das kann nicht sein, und sie sagte, dochdoch.

Undsow.

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Uh. Und Lisa zeichnet jetzt tagebuchbloggend Comics.

Ein Kommentar

  1. Ich muss bei der Hegemann-Diskussion immer an das Zitat von Jim Jarmusch denken (“Nothing is original. Steal from anywhere …”; siehe hier, Regel #5, oder z.B. hier), das ja immer mal wieder gerne ins Web geklebt wird. Mich verwirren die Diskussionsstränge, da wird viel Widersprüchliches gesagt. Was ich von der Autorin gesehen habe hat mich nicht interessiert, aber das ist ja hier nicht die Frage.

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