Wir stehen derzeit mit zwei Hundeverkäuferinnen in Kontakt. Die andere, die wir noch nicht besucht haben, verlangt Fotos von unserer Wohnung und von den Parks in der Nähe, mit der entsprechenden Markierung auf Googlemaps.
Meine Frau und ich machen heute deswegen eine längere Runde. Es ist sonniges Wetter, die Fotos werden beeindruckend grün und lebensfroh.
Wir fragen uns, ob wir nicht einmal eine Tierbedarfhandlung gehen sollten. Wir googlen Tierbedarfhandlung. Ich war noch nie in so einem Laden. Es gibt mehrere Fressnapf Geschäfte in der Gegend. Wir wählen einen aus. Es ist eine Halle mit allem, was da Hundeherz begehrt. Das erste, was ich sehe, sind Kotbeutel für 99 Cent. Ich kaufe eine Rolle. Ich werde mich daran gewöhnen müssen, Hundekacke mit einem Kotbeutel anzufassen. Werde ich die Kacke meines Hundes je weniger eklig finden als Hundekacke anderer Hunde? Ich werde es herausfinden.
Wir kaufen auch Leckerlis. Wir malen es uns so aus: wenn der Hund in unserem Auto sitzt und zum ersten Mal mit wildfremden Menschen von seiner Familie wegfährt, dann wird er traurig sein, da soll er Leckerlis bekommen. Zumindest mich kann man mit leckeren Dingen immer besänftigen, bei Hunden funktioniert das sicherlich auch.
Auf unserer Fototour beschliessen wir: wir nehmen doch den Hund, den wir am Donnerstag besucht haben. Die Verkäuferin wirkte, als würde sie uns den Hund geben wollen. Wenn sie nein sagt, dann machen wir eben weitere Fotos für die andere Verkäuferin.
Also gingen wir nach Hause, ich schrieb die Verkäuferin an, dass wir den Hund haben möchte und sie antwortete binnen zwei Minuten. Sie beglückwünschte uns und schrieb, sie mache über das Wochenende den Kaufvertrag fertig.
So ist das jetzt.
Danach verbringen wir die Zeit am Rechner und kaufen online Hundedinge. Bettchen, Leine, Geschirr, Futter, Transportkorb, etc. Jetzt schreit mich auf allen möglichen Webseiten Hundewerbung an. Das war vorher nicht so.
Dazwischendrin verlor Hertha 1:2 gegen den Tabellenletzten aus Führt. Es sieht nicht gut aus. Es wird wieder Zeit, dass wir Fussballfreundinnen uns sehen und Trostbetrinken müssen. Ich schaffe die heutige Niederlage erstaunlich gut zu verarbeiten. Es ist halt immer so: man muss sich den positiven Dinge im Leben zuwenden. Hundekotbeutel zum Beispiel.
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