[9.5.]

Gestern in Charlottenburg gewesen Balkone besichtigen. Balkone mit Streben, mit Stäben, mit eleganten Sichtschutzplatten, mit Betonboden, mit Alumminiumboden, mit […]

Abends mit C im Theater gewesen. Eine Inszenierung von Schimmelpfennig bei den Theatertagen. Hier un jetzt.
Eine lange Hochzeitstafel. Als das Publikum den Saal betritt sitzt die Hochzeitsgesellschaft schon zu Tisch auf der Bühne, kaut auf Putenkeulen herum, trinkt Wein und schaut dem platznehmenden Publikum zu.
Danach geht es fast drei Stunden um Liebe und Verrat.
Und die Bühne wird ein Saustall. Blut, Federn, Wasser, Scherben. Das hat mir gefallen (ich bin leicht zu kriegen). Den Rest habe ich allerdings nicht verstanden.
Dramaturgisch war es ein Abgesang. Das sieht man öfter in ähnlichen Formen. Dann gab es so eine gewisse Rythmik die mir gefiel, eine Konstante in Referenzen, Rückspielungen auf vorher erwähnte Dinge die immer leicht variierte (ein Baby das ständig als Projektionsfläche ihrer gehemmten Mutter herhalten muss, der altherrenwitz mit 4 Däninnen, etc.).
Dann waren noch ein paar Schauspieler die eine tolle Bühnenpräsenz hatten (Corinna Harfouch!), aber dann. Dann war es das schon.

Aber der Saal war toll. Eine alte Industriehalle, improvisiert, vermutlich von der BVG oder vom technischen Museum, am Gleisdreieck in Kreuzberg. Man sah und hörte die Ubahn links, oberhalb des Saales vorbeidonnern. Die Zuschauerränge waren eine aus (ganz normaler brauner) Erde geformte Tribüne, als säße man in einem erdenen Amphitheater. Man bekam dicke Polster um draufzusitzen.
Ich muss wieder öfter ins Theater öfter wieder muss ich.