I cannot grow
I have no shadow to run away from
I only play
I only play
(Ziffer 8 – Vivace, aus Benjamin Brittens „Hymn to St.Cecilia“. Text; W.H.Auden)
Moderne Klassik, heute in der Chorprobe. Melodie dazu klingt wie Schmetterlinge in der Sonne. In einer Schleife.
Der Text hat mich fertiggemacht. Ich habe mich auch nicht davon erholt, als ich las, dass damit kein Mensch gemeint ist, sondern das Wesen der Musik.
Boah, was bin ich neidisch! Hab ich vor langer Zeit auch mal gesungen, war wundervoll. (Da wusste ich noch nicht, wer W.H. Auden ist.)
(Tirilliert:) *Blessed Cecilia…*
Dass du bei dem vielen und schnellen Notengelese überhaupt dazu kamst den Text zu lesen, geschweige denn zu verstehen. Hochachtung!
Hach… da werde ich direkt ein wenig sentimental. Memo an mich selbst: Dringend neuen Chor suchen.
Wie weit ist Ostfriesland von Hamburg entfernt, werter Ole? Sind Sie ein Tenor? Wir brauchen nämlich Tenöre. Ach, egal wie weit entfernt, ziehen Sie einfach her.
FrauG, ich habe Unmengen Zeit, mir zwischen Triolen und Sechzehntelnoten, über solche Details Sorgen zu machen. Irgendwie muss ich schliesslich meine Falschsingerei erklären können.
Kaltmamsell, für eine die von Musik keine Ahnung hat und die mit Musik laut eigenen Angaben überhaupt nichts anfangen kann, überraschen Sie mich aber immer wieder mit detailierten Kentnissen aus der Musikwelt, die Musikdeinteressierte gar nicht wissen dürften.
Und wer Wystan Hugh Auden ist, weiss ich erst seit gestern.
Zum Thema W. H. Auden: Joseph Brodsky hat in „Less than one“ eine Analyse eines Auden-Gedichts geschrieben („September 1, 1939“), die so schön und genau ist, dass mir die Spucke wegbeglieben ist. Dummerweise habe ich das Buch verliehen (und natürlich nicht wiederbekommen).
Ich kauf mir noch zwei, dann nagel ich eines mit einer Kette ans Regal und das andere leihe ich ihnen.
Die Distanz Ostfriesland – Hamburg beträgt ca. 250 km, lieber Mek. Derzeit wohne und studiere ich aber ja noch in Münster. Bis Ende des Jahres. Sollten die Sterne und das Glück mir gewogen sein, könnte es aber passieren, dass mich Hamburg im nächsten Jahr als Zugroasten begrüßen darf, und ich meine Zelte auch zwischen Elbe und Alster aufschlage. Indes bin ich Bass und kein Tenor. 🙂
I cannot err
there is no creature
whom I belong to
Whom I could wrong
Sehr tröstlich, zu hören es ist kein Mensch gemeint, aber tatsächlich hilft es nicht. Manchmal möchte ich, das ich ich gemeint bin, ich würde dann glauben etwas zu verstehen. Vielleicht aber auch mir eine Fluchtmöglichkeit offenhalten, in dem Sinne etwas nicht zuende denken zu müssen.
Na ja, wir sehen uns auf jeden Fall am 6.5.2006, dann kann ich Euch alle mal hören und nicht nur lesen.