[So, 6.7.2025 – Tagespensum und rauspressen]


Es erstaunt mich, wie sehr mir ein simples Schreibprogramm wie FocusWriter dabei hilft, das Romanprojekt stringent weiterzuführen. Ich kannte diese Konsequenz bei mir bisher gar nicht, mal abgesehen von der Arbeit an der Novelle. Dabei liegt es gar nicht am Programm an sich, sondern an der aus dem Programm gewonnenen Erkenntnis, eine Routine entwickelt zu haben. Für mich ist FocusWriter ideal, aus den Gründen, die ich hier schon einmal aufschrieb. Das Hintergrundbild, die Ruhe, aber eben auch die Statistik, die mir sagt, ob ich das Tagespensum bereits erreicht habe. Denn darum geht es beim Schreiben und wahrscheinlich bei jedem kreativen Output oder Output überhaupt: produziere Output! Du musst es einfach tun, und das, was herauskommt, ist eigentlich immer mehr oder weniger gut. Manchmal weniger, aber schwächere Abschnitte kann man immer noch später bearbeiten oder auch löschen, aber das Wichtigste ist schlichtweg, es rauszulassen, es rauszupressen. Wenn Focuswriter mir sagt, dass ich erst 750 Wörter geschrieben habe und bis Mitternacht noch 250 Wörter schreiben muss, dann muss ich die irgendwie aus mir herauspressen. Früher habe ich immer auf den kreativen Flow gewartet, dann schaute ich im Browser ein bisschen nach anderen Sachen und kam schließlich nie auf ein Pensum. Alle drei Romanprojekte verliefen sich irgendwann, weil ich auf den kreativen Flow wartete. Das Herauspressen ist lustigerweise auch ein total kreativer Prozess, zumindest bei mir. Ich zwinge mich nur zum ersten Satz oder zum Gedankengang, der bringt dann den Flow in Gang. Es ist eher wie mit einem Motorrad: Wenn man den Motor ankurbelt, ein Kraftakt, danach rattert der Kolben. Keine Ahnung, ob wirklich ein Kolben im Motor rattert, aber das Ergebnis ist immer erstaunlich gut. Ähnlich ging das auch mit der Arbeit an der Novelle. Indem ich hier im Blog das Tagespensum dokumentierte. Und vielen Dank an die Leute, die mich darauf hinwiesen, wenn ich mal zwei Tage lang kein Tagespensum erwähnte.

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2 Kommentare

  1. Wenn der Kolben beim Motorrad hörbar rattert, dann ist der Motor nicht mehr in Ordnung 😉

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