[Montag, 7.3.2022 – erster Tag zurück im Büro, Fahrstuhl]

Zum ersten Mal seit zwei Wochen wieder ins Büro gegangen. Ich geh jetzt raus, das Trockenfutter verdienen, dachte ich so, als ich mich von Frau und Hund verabschiedete.

Ja, ich weiss, fand ich dennoch witzig.

Im Laufe des Tages fiel mir ein, dass morgen ein Feiertag ist. Diesen internationalen Frauentag habe ich noch immer nicht auf dem Schirm. Die anderen aber auch nicht. Im Slackchannel gibt es ständig Hinweise darauf, morgen nicht ins Büro zu kommen.

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Die kleine Hündin traute sich ihre ersten zwei Wochen bei uns nie selbstständig in den Aufzug. Sie blieb davor stehen und weigerte sich. Lockversuche scheiterten und mit Gewaltversuchen geht das ja ohnehin nicht. Es blieb mir nichts anderes übrig, als sie auf den Arm zu nehmen. Am Samstag auf der Welpenschule lernte ich, wie man den Welpen zu etwas bewegen kann. Indem man eine sozusagen „vorausgehende und einladende“ Köperhaltung einnnimt. Also mit dem Rücken zu ihr, aber zurückschauend. Bisher stand ich einfach immer nur im Fahrstuhl drin, mit einem Bein an der Lichtsschranke, und rief ihren Namen. In unterschiedlichen Stufen der Freundlichkeit. Bis ich meistens aufgab, sie vom Boden aufhebte und in den Fahrstuhl ging. Gestern übte ich das ein paarmal und dann folgte sie mir tatsächlich. Ich lobte sie aufschweifend. Seitdem hat sie ihre Einstellung zum Aufzug schlagartig (patzbumm) geändert. Jetzt läuft sie breitbeinig wie eine Bossbitch auf diesen Aufzug zu und springt hinein, sobald die Tür sich öffnet. Ich bin so verliebt.

Als ich ihm Büro sass, vermisste ich das kleine Tier. Ich fragte meine Frau, ob das OK sei, wenn ich das so schreibe: ich vermisse sie.
Sie sagte, das sei vollkommen in Ordnung und auch normal.

Ein Kommentar

  1. Dieses „Auf der Arbeit sein Tier vermissen“ hat schon etwas von Blade Runner (dem Buch, nicht dem Film). Was desweiteren ein gutes Zeichen hinsichtlich Ihrer Eigenschaften als Mensch ist.

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