[Montag, 4.7.2022 – Interpretionsspielraum, lagerlager, Ultra-Sessionbier]

Das urlaubende Tier sucht mich offenbar ständig in dem Zimmer, in dem ich im Mai geschlafen habe. Meine Frau berichtete, dass es an der Tür steht, hineinwill, wenn es dann reingelassen wird, verschafft sich einen schnellen Überblick und geht dann wieder. Kann man jetzt natürlich viel hineininterpretieren.
Als ich der Hündin ein Video schickte, in denen ich die typischen Dinge zu ihr sagte, schaute sie nur etwas fragend meine Frau an. Die Reaktion wirkte eher wie ein „Was soll das, bitte?“

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Nach der Arbeit gingen wir ins Lagerlager in der neuköllner Pflügerstrasse. Ich arbeitete viele Jahre in der Gegend und als das Lagerlager öffnete, war ich einer der ersten Kunden. Seitdem bin ich denen treu geblieben. Als ich die damalige Firma verliess, schenkten mir die Exkolleginnen sogar einen Lagerlager-Gutschein. Das Lagerlager ist ein Biergeschäft, oder ein Bierfachgeschäft, wie man es in korrektem Fachdeutsch ausdrücken würde. Neben dem Verkaufsgeschäft, haben sie auch einen Schankraum und Tische vor dem Haus, ausserdem organisieren sie Verkostungen und man kann sich Plastikflaschen mit Bier befüllen lassen.

Ich bin da gerne. Seltsamerweise kommt das Wort lagerlager in diesem Blog nicht vor (gerade getestet). Dabei war ich in diesem Jahr bestimmt schon vier mal da und die Jahre davor sind unzählbar geworden. Als ich noch dort arbeitete, fast täglich. Vermutlich befindet sich das Wort „lagerlager“ hinter dem Wort „Feierabenddrink“.

Heute also wieder im Lagerlager. Der Grund, warum ich das heute so prominent erwähne, ist das neue Bier von der berliner Brauerei Fuerst Wiacek. Die sind ja Spezialisten im Brauen von starken und stark gehopften IPA’s. Jetzt wirds ein bisschen Biernerdig, aber Fuerst Wiacek waren die ersten, die in Deutschland phantastische NEIPAs (New England IPA) also sogenannte Hazys brauten. Dummerweise klingeln nach zwei solchen Bieren schon innerliche Kirchturmglocken. Was wegen der 7% Alkohol und aufwärts, eben nicht verwunderlich ist.
Deren neues, leichte Hazy mit dem Namen „Dream #13 Micro“ hat aber nur 2.8 Volumenprozent. Und ist ein phantastisches Bier. Es hat die ganze blumige Bitterkeit eines Hazy Bieres, aber mit der Leichtigkeit einer, nunja, Feder, als gäbe es so etwas wie ein Ultra-Session-Bier. Ich war sehr angetan und trank im Laufe der Stunden vier Große Biere, die ich nicht in den Beinen spürte.