[Dienstag, 5.7.2022 – Gespräche offline]

Nach der Arbeit war ich mit Benny verabredet. Er kam auf dem Nachhauseweg am Potsdamer Platz vorbei und wir legten uns auf die schräge Wiese ins Gras.
Immer wenn ich Menschen treffe, merke ich, dass ich die Gesprächsinhalte nicht verblogge bzw verbloggen kann. Ein zweistündiges Gespräch mit einem Freund erlebe ich als einen sehr bereichernden Abend, der mich mit so vielen Gedanken zurücklässt, dass ich sie danach auch sortieren muss. Ich denke ja sehr in Tagebuchform. Das hilft mir, das Geschehene zu sortieren, auf ein kleines Podest zu stellen und Betrachtungswinkel zu finden. Oft ziehe ich während des Schreibprozesses Erkenntnisse aus dem Geschehenen, manchmal ist es schlicht eine Dokumentation.
Während die Dinge in meinem Leben geschehen, denke ich schon an das Niederschreiben. Das bringt die Tagebuchroutine vermutlich mit sich.

Dann komme ich von einem sehr bereichernden Gespräch zurück nach Hause, habe tausend Gedanken, die ich niederschreiben muss und merke, dass ich die Inhalte des Gespräches unmöglich ins Internet schreiben kann. Deswegen klingt das Treffen mit einem Freund dann so wie die ersten beiden Sätze in diesem Tagebucheintrag.

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Zurück zuhause telefonierte ich zuerst lange mit meiner Frau und danach lange mit meiner Mutter.
Und während ich das so aufschreibe: das sind auch wieder Gespräche, über deren Inhalte man sich nicht im Internet äussert. Vielleicht doch mal ein zusätzliches, papiernes Tagebuch führen.

Und dann war es Mitternacht.