Heute war das zweite Mal Huta für unser Tier. Also Hundetagesstätte. Beziehungsweise: Dogwalk. Weil die Hu-Sitterin ja auf einen langen Spaziergang geht und nicht in einer Stätte sitzt.
Von unterwegs schickt sie uns regelmässig Fotos und etwas Begleittext. Dass sie mitgeht und neugierig ist, bei grösseren Hundegruppen eher vorsichtig ist. Auf den Fotos ist sie verspielt und auch konzentriert. Ich kriege starke Gefühle der Liebe.
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Im Büro sass ich heute ohne Lesebrille. Normalerweise habe ich mehrere Brillen über mein Leben verteilt, zweidrei im Büro, zweidrei zuhause, eine im Auto. Manchmal auch eine oder zwei in der Tasche. Ich handhabe das so, weil ich Brillenmanagement furchtbar finde. Offenbar steckte ich bei Verlassen des Büros aber ein paarmal zu oft eine Lesebrille ein. Ich fand nur noch eine kaputte Lesebrille, die ich mal in die unterste Schublade geschoben hatte, weil: man weiss ja nie.
Der kaputten Brille fehlt eine Schraube, wodurch ich den rechten Bügel nicht befestigen kann. Zwar lässt sich die Brille aufsetzen, aber dann sitzt sie unbequem und schief und sie drückt auf meine rechten Wimpern. Ich fand aber einen dieser dünnen Pinns, mit denen man SIMkarten aus dem Steckslot nimmt. Diesen Pinn steckte ich ins Gewinde der Brille, wo sich sonst die Schraube befindet. Weil der Pinn eine etwas auffällige Form hat, sieht man ihn natürlich auch auffällig an der Brille. Es war aber OK, den meisten Menschen fiel es nicht auf.
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Im Büro wurde heute wieder gekocht. Es waren etwa 20 Kolleginnen anwesend. Der kochende, deutsche Kollege, bereitete Bohnesuppe zu. Ich frage mich manchmal, was unsere Kolleginnen aus Indien oder dem mittleren Osten wirklich dabei denken, wenn sie so etwas essen. Ich fragte das dann auch so in die Runde. Alle meinten, die Bohnensuppe würde ihnen gut schmecken, aber ich bin mir nicht sicher, ob das nur eine Geste der Höflichkeit ist. Daher wollte ich wissen, was sie (die Inderin) gestern zu Abend gegessen habe. Sie antwortete: Fischcurry mit Reis. Richtig schlau wurde ich aus der Antwort nicht, also scherzten wir ein bisschen herum. Über Gewürze, über frische Zutaten und bald waren alle in diesem Gespräch involviert und wir redeten wild durcheinander über Essen und kulturelle Hintergründe. Erkenntnisse gewann ich daraus keine, aber ich nahm mir noch eine zweite Portion der Bohnensuppe.
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Heute kamen auch die Schwiegereltern wieder, auf ihrem Weg nach Süden. Sie bleiben für ein paar Tage. Das schönste ist immer, wenn sie kommen und wir ein paar Biere öffnen, Snacks und Oliven essen und dann mit dem Kochen beginnen. Es ist fast schon ritualisiert. Heute bekam ich auch einen Whisky aus Orkney. Von Highland Park. Der Distillerie, die wir damals gemeinsam besucht hatten.