Als ich dann aus dem Fenster guckte und den diagonalen Regen niederprasseln sah, wie er vom Westen nach Osten in einem Winkel von fünfundvierzig Grad aufklatschte, da wurde ich erstmal melancholisch und dachte, hach, mein liebes Hamburg, so kenne ich dich endlich wieder, der ganze Sonnenschein der letzten Wochen und Monate hat dich mir völlig verfremdet.
Doch der kurze Anflug von Freude wurde kurzerhand vom Tisch gefegt, als ich an die beiden Tischler dachte, die in jenem Moment gerade in meiner Wohnung die alten Fenster herausrissen um sie durch neue zu ersetzen. Ein Jammer, ich werde einen Schnorchel brauchen um heute die Wohnung zu betreten.
Als ich nach hause kam, schien alles in Ordnung, die Sorgen waren umsonst gewesen. Die Tischler hatten lediglich das Klo vollgepinkelt, aber das kennt man ja und ich war vom Geiste her schon darauf vorbereitet gewesen.
Am meisten gefreut hat mich jedoch die Tatsache, dass man wieder nach draussen gucken konnte, natürlich, neue Fenster sind ja auch immer sauber, wie konnte ich sowas bloss vergessen. Dass sie schmutzig waren, war mir jedoch nicht aufgefallen, aber ein kurzer Blick ins Archiv verriet mir gerade, dass die letzte Fensterputzerei schon anderthalb Jahre zurückliegt. Wusste ich auch nicht.
Schon peinlich praktisch wenn das alles im Weblog dokumentiert ist.
Jetzt ist das Haus von gegenüber jedenfalls wieder Weiss. Und das ist gut.
anderthalb, hehe.
Anderthalb schaff ich auch bald. Außer beim Küchenfenster – das putzt mir eine Freundin als Geburtstagsgeschenk. Ich finde, jeder braucht solche Freunde (oder eben öfter mal neue Fenster ;))
Wahrscheinlich hat mir das Glück dieses Jahr die Handwerker geschickt weil ich keine solche (wirklich grossartige) Freunde habe. Irgendwo muss ja mal die Glücksausgleich stattfinden. Ich beneide Sie aber wirklich.
Ich verleih die Freundin gern mal.
Vielleicht haben Sie ja etwas anderes, teilbares Glück 😉