Der CEO und ich kochten heute vegane Käsespätzle für alle Mitarbeiterinnen. Wir haben in der Firma eine schöne Küche, es kocht immer wieder einmal jemand für die anwesende Belegschaft, einmal kochte ich Haferreis mit Gemüse. Das ist logistisch einfach, es skaliert gut. Heute dann Käsespätzle. Vegan. Weil es ohne vegan nicht mehr geht, wenn man alle mit einbeziehen will. Ich finde das nicht schlecht. Käsespätzle ohne Käse bereitet man mit fermentiertem Tofu zu und mit einem Gewürz, das ungekocht nach faulen Eiern riecht. Das Ergebnis schmeckte aber ausgezeichnet.
Danach musste ich los. Abends war ich mit Freunden zum Herthagucken im Willy Besch an der Danziger verabredet. Es sassen ein paar Schalke Fans und ein paar verstreute Herthanerinnen, aber der Grossteil war ein internationales, mehr oder weniger hippes, Publikum. Ich finde das für eine berliner Eckkneipe bemerkenswert.
Bevor das Spiel begann redeten wir über Copingmechanismen. Wie wir mit all diesen Niederlagen umgehen. Alle im Tisch sind vor den Spielen immer einigermassen hoffnungsvoll. Geht ja auch nicht anders. Bei Niederlagen versuche ich die Emotionen loszukoppeln. Das gelingt mir so mässig. Zumindest ist es nicht so schlimm, wie in anderen Saisons.
Heute ist ein wichtiges Spiel. Wir sind Vorletzte und wir spielen gegen die Letzten. Die Letzten schlagen uns mit 5:2. Jetzt wird es langsam düster.
Danach kommen mehrere fremde Menschen zu unserem Tisch und haben Gesprächsbedarf. Einige halten die Niederlagen nicht mehr aus, andere sind nur zynisch oder sarkastisch.
Ich sage nur: wir kommen wieder.
Was soll ich sonst auch sagen.