Wir haben jetzt die Daten für die Reise nach Longyearbyen fixieren können und so buchte ich Hotel und Flug. Wir werden im Radisson Polar übernachten. Weil wir für die Reise ohnehin schon viel bezahlen, legte ich noch einmal 150€ für ein Superior Room drauf, damit haben wir dann einen Blick über den Fjord. Das ist die Aussicht, an die ich denke, wenn ich nachts nicht schlafen kann.
Im Oktober werden sich die Temperaturen um den Gefrierpunkt herum bewegen. Es wird noch nicht genug Schnee für winterliche Tätigkeiten liegen, aber im Oktober dreht sich alles um die aufkommende Polarnacht. Es gibt Wanderungen bei Sonnenuntergang oder Dinner auf dem Boot beim Sonnenuntergang. Dabei muss man wissen, dass der Sonnenuntergang im Oktober etwa einen halben Tag dauert.
Auch gibt es Fahrten mit klimaneutralen Katamaranen, damit fährt man zu den Gletschern im Eisfjord. Man wird Wale und viele andere Säugetiere sehen. Es wird empfohlen, warme Kleidung mitzubringen, obwohl sie speziale Jacken und Stiefel an Bord haben werden.
Alle Wanderungen sind leider geführt. Wegen der Eisbären muss man entweder bewaffnet sein, oder mit bewaffneten Menschen unterwegs sein. Es ist besser, mit bewaffneten und erfahrenen Menschen unterwegs zu sein, weil die auch wissen, wie man sich im Notfall verhält ohne die Waffe einsetzen zu müssen.
Oktober ist auch schon die Zeit der Polarlichter, das hatte ich gar nicht auf meinem Schirm, Polarlichter interessieren mich zwar nur so mittelmässig, aber wenn wir schon einmal da sind, werden wir das natürlich dankbar annehmen.
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Dann kam die Nachricht, dass Pal Dardai wieder die Trainingsleitung bei Hertha übernimmt. Ich weiss noch, wie sehr es mich vor sieben Jahren freute, als er das erste Mal die Mannschaft übernahm und sie danach mehrere Jahre lang ruhig und einigermassen erfolgreich durch die Liga führte.
Heute weiss ich nicht mehr, was ich fühlen soll. Das vertiefe ich jetzt mal nicht.
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Am Abend schauten wir eine Doku über die Nürnberger Prozesse. Meine Frau begeistert sich ungemein für das Thema. Ich hatte eigentlich keine Lust dazu, die Zeit des Nationalsozialismus interessiert mich so ziemlich gar nicht, aber weil es meine Frau so freuen würde, sagte ich zu, wenigstens den ersten Teil der Doku zu schauen.
Nach dem ersten Teil war ich schliesslich dermassen gefesselt, dass wir alle drei Teile schauten, drei Stunden lang.