Sie sagte, es sei eine wunderbare Liebesgeschichte, ich solle das Buch lesen wenn sie damit fertig sei. Manchmal fand ich sie ein wenig verstimmt vor wenn sie auf dem Sofa saß und daraus las. Manchmal lachte sie. Und manchmal wirkte sie ein bisschen verliebt. Ich freute mich darauf es selbst zu lesen. Ich mag Liebesgeschichten sehr. Wenn sie im Bett liest, dann liest sie immer lange und manchmal wache ich verschwitzt aus wilden Träumen auf, und ich bin jedes mal ein bisschen glücklich wenn sie neben mir liegt und liest. Weil ich dann sofort weiß, dass der Alptraum ein Alptraum war und die Welt da draußen schlichtweg weiter geht. Doch in jener Nacht wurde ich wach weil ich ein merkwürdiges Gefühl hatte. Als ich die Ohren weit genug geöffnet hatte, vernahm ich ein Schluchzen. Erschrocken drehte ich mich um und ich fand eine zutiefst erschütterte junge Frau vor. Was los sei, wollte ich wissen. Ach nichts, sagte sie und wischte sich die Tränen aus den Augen, sie sei gerade mit dem Buch fertig. Und sie wolle nicht darüber reden. Es sei so traurig.
Diese Geschichte ist eine Geschichte über die Liebe als Liebe überhaupt, über Liebe und Zeit, Vergänglichkeit, über Sehnsucht, über Abwesenheit, über das Warten, darüber zu viel zu wissen, über das Beschützen der Gefühle, über ganz viel. Henry hat die etwas ungewöhnliche Eigenschaft sich in Stresssituationen unfreiwillig in Luft aufzulösen und willkürlich in einer anderen Zeit zu landen. Auf diese Weise lernt er Clare kennen, ein sechsjähriges Mädchen das in Zukunft einmal seine Frau werden wird. Anhand eines Tagebuches das er in der Zukunft von seiner Frau bekommen wird, in dem sie Datum und Uhrzeit seiner Besuche aufzeichnete, verrät er ihr jedesmal seinen nächsten Besuch und es entwickelt sich eine merkwürdige, geheime Verbundenheit die über die Jahre hinweg dazu führt, dass Clare den jungen Henry besucht, der noch nichts von seiner zukünftigen Ehefrau weiß. Sehr klug erzählt, kapitelweise oder Absatzweise mit dem Alter der Protagonisten und des jeweiligen Datums, anachronistisch, und doch so, dass die Geschichte von vorne bis hinten erzählt wird.
Ich hatte anfangs Bedenken, Liebe und Zeitreisen… Sie wissen schon. Als ich das Buch jedoch beiseite legte und erstmal furchtbar erschlagen war, dachte ich mir, dass man womöglich wirklich nur auf diese Weise über die Liebe als Liebe an sich schreiben kann wenn man die Liebe in ihrer gesamten Größe beschreiben will.
Die Frau des Zeitreisenden — Audrey Niffenegger (The Timetraveller’s wife)
Gut, es ist ein Bestseller, aber trotzdem: schöne Liebesgeschichten müssen weiterempfohlen werden.
Dieses Buch hat mich im letzten Jahr ziemlich umgehauen. Es hat den Titel „Alexanders meistverschenktes Buch 2006“ redlich verdient. Die ersten paar Kapitel braucht man, um sich in die Mechanik der Geschichte reinzudenken, aber danach ist es ein Riesenspaß.
Ich finde leider die Umschlaggestaltung der deutschen Ausgabe etwas fragwürdig: Diese Zweige und die Schrift sehen so sehr nach Frauenbuch aus, das mich einige Beschenkte (Frauen) komisch angeschaut haben, wie ich denn auf _sowas_ kommen würde.
was habe ich schon über lieben und ihre geschichten darüber geflennt.
(my plümmo can tell!)
Die Blicke kann ich verstehen, Alexander. Dass Brad Pitt und seine damalige Liebste Aniston die Filmrechte gekauft haben, macht es auch nicht besser.
Ja Lu, die Liebe… Und jetzt schauen wir mal alle trübsälig ins Weinglas.
(nicht nur im Sommer muss man genügend Wasser trinken)
Ich glaub’, ich mag so was. Merke ich gleich mal vor.
Du solltest Klappentexte schreiben, lieber Mek. Gekauft!
Freut mich für Sie beide. Lassense mal wissen wie es gefiel.
Hi,
Dein blog gefällt mir sehr, und ich würde meine beiden blogs gerne mit deinem verlinken.
Der eine ist mein England-Tagebuch (ich lebe in Norfolk): http://xxxxx
der andere das Tagebuch meines Hundes , ebenfalls England: http://xxxxx
Hast du Interesse?
Susanne
Also Norfolk muss ja nicht unbedingt sein, aber wenn mich die Hündin verlinken würde, dann fände ich das schon dufte.
Susanne ist ja recht aktiv heute.
Hmm. Die junge Frau scheint sich synchron mit mir verhalten zu haben, zumindest was das Lesen dieses Buches angeht (beruhigt, heißt, dass ich nicht die einzige bin, die beim Lesen stöändig heult)
Ah, so eine ist die Susanne. Links jetzt vergurkt. Danke für den Hinweis, Kid.
Und Turnschuhmädel, wäre ich nicht so bärenstark und hartgesotten, hätte ich natürlich mitgeheult. Aber jemand muss ja auf die Höhle aufpassen.