[Do, 10.10.2024 – Gnocchi, Kastanienallee]

Auf Insta wurden mir als Reaktion auf meine Einbürgerungstest-Story neben Glückwünschen erstaunlich oft Mitleidsbekundungen geschickt. Es ist lustig, aber es ist auch eine deutsche Sache, alles Deutsche schlechtzumachen. Will ich heute gar nicht kritisieren oder psychologisieren. Diesmal fand ich es dennoch lustig und so schickte ich eben lustige Antworten.
Allerdings erstaunte mich, dass eine Handvoll deutscher Menschen „Gnocchi“ gegen „Kartoffeln“ ausspielten, dass Gnocchi doch besser seien als Kartoffeln, ich hätte doch ein Gnocco bleiben sollen. Gnocchi als italienisches Nationalsymbol auszuwählen, wäre mir nie in den Sinn gekommen. Ich hätte mich immer für Pizza oder Spaghetti entschieden. Heute ging es aber nur um Gnocchi. Keine Ahnung, wo die auf einmal herkommen.

Die Bezeichung „Gnocca“ oder „Gnocco“ ist in Italien übrigens auch eine Metapher für eine heisse Frau oder einen heissen Typen. So gesehen bleibe ich natürlich ein Gnocco.
Gnocchi sind schliesslich nichts anderes als geriebene und heissgemachte Kartoffeln.

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Da meine Frau am späten Nachmittag einen Termin am Rosenthaler Platz hatte, beschlossen wir, uns dort zu treffen und dann würden wir durch unseren alten Kiez nach Hause spazieren. Es war ein Spaziergang durch die Memorylane, die Gefühle waren aber nicht sonderlich sentimental. Die Kastanienallee scheint die Touristifizierung besser durchstanden zu haben als erwartet. Wir liessen es uns nicht nehmen, uns in das Café in diesem Neubau gegenüber des Pratergartens zu setzen. Ich hatte den Bau dieses Gebäudes in diversen Architekturforen begleitet und ich war immer neugierig, wie er sich in die Gegend einfinden wird. Es befanden sich kaum Menschen in dem Lokal. Es sieht sehr offensichtlich unauthentisch aus und darum geht es in der Kastanienallee ja immer noch: es muss authentisch sein. Oder besser gesagt: es soll authentisch aussehen.

Die Hündin interessierte sich heute nicht für Architektur und Stadtsoziologie, sie hatte unterm Nebentisch Hühnerfleisch entdeckt und war deswegen nur schwer für andere Themen zu begeistern.

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Und sonst arbeite ich gerade an den Lesungstexten. Es erschreckt mich, wie schlampig einige der Stadiontexte hier im Blog verfasst sind, ich muss fast jeden Satz noch einmal anfassen. Vielleicht bin ich nach Stadionbesuchen immer zu müde, um einen Text besser auszuarbeiten, ein Tagebuchblog ist schliesslich immer von der Tagesform abhängig. Sage ich jetzt mal so, um mich aus Konsequenzen zu winden.

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