Heute: aufgestanden. Aber gemerkt, dass es noch nicht ganz der Tag ist. Die Scheißnacht ist tatsächlich ausgeblieben (soweit ich mich erinnern kann) was vielleicht auch daran gelegen haben mag, dass ich gestern über Agota Kristof eingeschlafen bin und zwar während ich es laut vorgelesen habe. Man kann jetzt munkeln warum mich das vor einer Scheißnacht bewahrt hat, ob es an der Härte der Lektüre lag die mich so süß eingedüdelt hat, oder. Oder ob man Agota Kristof als todsicheres Zeichen werten mag, dass ich todmüde war. Ich weiß es gar nicht, aber ich spekuliere.
Irgendwie war irgendwann dann Mittag und ich machte uns Frühstück. Diese leckeren Aufbackbrötchen aus Roggenmehl von L*dl. Ganz simpel mit Käse oder Schinken auf Butter.
Wegen des Feiertages waren wir uns einig vor dem Fernseher zu frühstücken und Twin Peaks weiterzusehen. Zweite Staffel Folge 9. Wir wissen wer Laura Palmer getötet hat. Wunderbar gespielt: die Verhaftung, das Geständnis, die Selbstverstümmelung, der Tod.
Danach wollte ich zu einem Konzert in der Moabiter Erlöserkirche. Schütz und Bach. Passionsmusik. Ist ja Karfreitag. Als ich jedoch versuchte K die Sache zu vermitteln, geriet ich grundlos dermaßen ins schwitzen, dass ich beschloß noch nicht ganz fit dafür zu sein.
Ungefähr sofort im Anschluß fiel mir auf, Schinken gegessen zu haben. Schinken auf Roggenbrot, Schinken an einem Karfreitag. Ich kann mich noch genau an das erst mal erinnern an dem ich an einem Karfreitag Fleisch gegessen hatte. Ich war achtzehn, schon längst entheiligt, und hatte ein Salamibrot bestellt. Während des Wartens fiel mir die Sache mit dem Karfreitag ein und ich dachte mir Mekmek, jetzt tu nicht so, Du bist von Gott befreit, und als das Brot dann kam biß ich hinein und bekam ein übles Gewissen.
Was jetzt weder witzig war noch besonders lehrreich. Aber immerhin pointiert.
Danach hatte ich vor Agota Kristof weiter vorzulesen. Da ich jedoch vergaß K dies vorzuschlagen, haben wir dann etwas anderes gemacht (Spülmaschine füllen, Bad nehmen).
Und dann war der Nachmittag auch wieder um. Mein letzter Krankheitstag.
Zum Abend habe ich Pesto gemacht. Viel zu wenig Nudeln gekocht, was natürlich den angenehmen Nebeneffekt hat, einen Saucenüberschüß zu haben. Den übriggebliebenen Hunger dann mit einem Bier gestillt. So, um das Ende der Krankheit zu feiern irgendwie auch.
Dann Twin Peaks weitergeschaut.