OK, Tagebuchbloggen wieder, losgehts: ein typischer praktischer Tag. Mit der einzigen Abweichung, dass er sich im Nachhinein sehr unpraktisch anfühlt. Anfühlt_wie_unpraktisch_gewesen.
Was ist also passiert: neben den vielen Stunden im Büro, die ich tagebuchbloggend immer erfolgreich zu umgehen weiß, wollte heute vornehmlich der Haushalt angegriffen werden. In den paar Abendstunden die noch blieben. Haushalt hieß vor allem alle Wäsche aus dem Urlaub irgendwie zu sortieren (in die Waschmaschine) und die Koffer zu leeren, damit sie in den Keller gebracht werden und nicht unnötig Platz einnehmen. Hat so einigermaßen geklappt.
OK, das war jetzt superlangweilig.
Vielleicht ist das spannender: Kalbssteaks gemacht. Nicht ich, sondern K. Ich bin ja nur der Typ der den Salat schleudert und das Feuer macht. Gut, ich habe auch den Rosenkohl geputzt und in Hälften geschnitten. Ich könnte jetzt beschreiben wie wir die Steaks zubereitet haben, aber das ist auch superlangweilig.
Wir haben dann auf dem Sofa gegessen und dabei diese Doku zum Mauerfall im ZDF geschaut. War aber nicht besonders erhellend.
Nunja.
> Das eigenartige am Tagebuchbloggen ist ja, dass ich mir die Regel gemacht habe, auch einen solchen Textfetzen, der nun gründlich missglückt ist, nicht in die Tonne zu treten. Das Eigenartige ist die Regel. Nicht die Tonne.
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Es gibt diese sonderbaren Tage, an denen jeglicher Output, sei es der Umgang mit Freunden, der Umgang mit Kollegen, genau so abgehakt und unforschend ist wie der Output den man nachher auf Papier setzt, ich meine, mein ganzer Tag hat sich schon so angefühlt wie der Beat dieses Textes: nichts mehr suchen, nicht mehr buddeln, sondern erledigen, abhaken, aber nicht schleifen lassen oder verschieben, sondern erledigen, strikt den Code folgend, Häkchen setzen. Und gerade während ich versuche das hier zu erklären, merke ich, wie ich es gar nicht erklären, sondern abhaken will.
Viel interessanter: Was tun solche Tage mit Dir? Schuldig fühlen, weil man den Tag zu wenig „genutzt“ hat? (Fachwort: Carpediemisierung) Erleichtert fühlen, weil einer weniger?
Oh nein, ich ärgere mich dann nur über meine getrübte Wahrnehmung. Wenn output trübe, meist auch Input trübe.
ich muss ja sofort, wenn auch mit tagen verspätung, sagen, wie schön ich es finde, dass Sie das wieder angefangen haben; das tagebuchbloggen und wie gut Sie das (wieder) können.