Erdbeben

Auch das noch. Heutefrüh um 9 uhr, Erdbeben in der Lüneburger Pampa. Zwar nur 4,5 auf der Richterskala und deshalb nicht zu vergleichen mit einem Beben in Kalifornien, Armenien, Japan oder irgendeinem anderen Ort auf den Sollbruchstellen der Kontinetalplatten, aber trotzdem. Gläser schienen geklirrt zu haben und im Redaktionsgebäude des Spiegels, an der Ost-West-Strasse, wackelten die Akten. Ich hab es zwar verschlafen, aber es ist eine halbe Katastrophe!
Ich fühlte mich sicher in meiner norddeutschen Tiefebene. Hatte alle notwendigen Sicherheitsvorkehrungen getroffen, so wohne ich auf dem höchtsmöglichen Punkt in St.Pauli (lediglich die nächsten 6 Häuser suedlich von mir stehen etwas höher, da die Strasse einen Buckel macht), habe sogar am Tag der Wohnungsentscheidung mich fuer diese Wohnung entschieden, weil die andere Wohnung im Karoviertel etwa 5 Meter niedriger liegt, und wohne deshalb nun auf stolzen 32 Metern über dem Meeresspiegel. Keine Monsterflutwelle kann mir etwas anhaben und schon gar keine Sturmflut. Ich glaube, dass mir nichtmal eine 200 meter hohe Tsunami-welle etwas anhaben kann, da diese erstmal statistisch sowas von selten auftreten, dass ich sie gar nicht in Anbetracht ziehen will, aber auch wenn sie auftreten, dann würde sie irgendwo mitten im Atlantik ausgelöst, und schon an den untieferen Stellen der europäischen Kontinentalplatte deutlich abgebremst werden, und dann muss sie erstmal Lissabon, Bordeaux, und andere Küstenstädte ueberschwemmen, dann vielleicht noch London, Rotterdam und wohl auch Bremerhafen, aber bis sie die Elbmuendung hochgekommen ist und Hamburg erreicht hat, muss sie immer noch die 32 Meter bis auf meinem Berg herrauf überwinden, und das traue ich ihr nun wirklich nicht zu.
Auch bin ich gegen Blitzeinschlag geschützt, da mein Haus zwar auf dem Berg steht, aber nur halb so gross ist wie alle umliegenden Gebäude. Wenn sich daher ein Blitz entladen will, dann trifft er erst die anderen Häuser. Auch gibt es keine grossen und dicke Bäume in die er einschlagen kann, die über mein kleines Häuschen einbrechen könnten.
Windgeschützt ist es da auch, und sollte mal ein richtiger Tornado kommen, dann habe ich meinen Bloggerbunker, ein relativ grosses, fensterloses Zimmer mitten in der Wohnung, worin leicht eine ganze Familie Schutz finden könnte. Und wenn ich mal aufräumen würde, dann sogar zwei.
Also rundum vorgesorgt. Und nun das! Erdbeben! Haette man mir das nicht sagen können? Dann wäre ich nicht in diese Bruchbude eingezogen, die schon wackelt wenn am anderen Ende der Wohnung die Waschmaschine schleudert. Bevor ich nach Hambuich gezogen hab ich mir schliesslich die seismologischen Statistiken der Stadt angesehen und es gab keinerlei Hinweise von tektonischer Aktivität und habe deshalb die architektonische Aktivität dieses Hauses in Kauf genommen ohne mir weitere Gedanken darüber zu machen. Und was nun?

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