[Samstag, 1.5.2021]

Ich wache auf und fühle mich verkatert. Es waren lediglich zwei Flaschen Bier. Das ist irre.
Außerdem stelle ich mich auf die Waage, wie ich das jeden Tag morgens vor dem Frühstück mache und sehe, dass ich 2,7 Kilo mehr wiege als gestern zur gleichen Zeit. Ich weiss, dass das nur Wasser ist bzw keine wirkliche Körpersubstanz, aber dennoch erstaunlich, wenn ich es mir verbildliche, dass mein Körper 3 fast volle Literflaschen Wasser im Gewebe versteckt.

Eigentlich wollte ich, wie jeden Morgen, den Blogeintrag zu Ende schreiben, einlesen und dann veröffentlichen. Aber ich wache erst um 8 Uhr auf und um 9 bin ich mit Madame Modeste zum Morgenspaziergang durch den Prenzlauer Berg verabredet. Eigentlich wollten wir zum Markt an den Arnswalder Platz gehen und uns eine Kaffee holen, aber weil erster Mai ist, gibt es keinen Markt.

Den ganzen Tag lang lang kreist ein Hubschrauber über Berlin. Wie mittlerweile fast jeden Freitag und jeden Samstag. Immer bei den Demos, von Querdenkern, gestern sicherlich wegen des ersten Mai. Gefühlt ist Freitag und Samstag ja meistens die halbe Stadt wegen Demos verstopft.
Komisch auch: früher haben Demos bei mir meist positive Gefühle ausgelöst. Zum einen war ich selbst oft Teilnehmerin und zweitens ging es eigentlich immer um die gute Sache. Mittlerweile haben sich ja seltsame Personengruppen das Medium Demonstration einverleibt. Wenn ich eine Demo von Weitem sehe, bin ich mittlerweile immer erstmal skeptisch, suche tendenziell eher den Abstand und versuche an Fahnen oder Bannern die Gesinnung zu erkennen.

Für mich ist aber auch der erste Mai bedeutungsloser geworden. Zum einen kann ich nichts mehr mit linker, revolutionärer Haltung anfangen aber noch weniger mit linker Tradition oder mit linker Folklore.

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Ich koche Spargel.

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Am Abend habe ich mich für ein online Kneipenquiz angemeldet. Ich liebe Quizze und ich liebe Kneipen. Das Quiz ist mit Hertha Thematik, aber es gibt auch allgemeinere Fragen. Es ist sehr lustig, ich merke aber auch wieder, dass ich unter der Woche an zu vielen Zoomkonferenzen teilnehme und wie sehr ich es mittlerweile hasse auf einen Bildschirm zu schauen, auf dem ich viele Menschen sehe und wo ich mich per unmute zu Wort melden muss.

Dennoch hat es Spass gemacht. Mit fast 5 Stunden war es etwas zu lang. Aber auch mal gut zu sehen, wie sich die Firma Zoom mit den Breakoutrooms und ähnlichen Features der Pandemie angepasst hat.

Am Ende wird mein Team 11. von 18. Gepflegtes Mittelfeld, wie es bei Hertha eben sein muss. Immerhin nicht die Plätze 16 bis 18. Vielleicht ist das ein Omen.