[Mi, 5.11.2025 – Meilensteine, Budni]

Ich habe mich schon lange nicht mehr so wenig bewegt wie hier. Ich laufe zwei Minuten von der Wohnung ins Büro. Und zwei Minuten vom Büro zurück in die Wohnung. Tagsüber sitze ich und abends sitze ich. Gestern hatte ich vom vielen Sitzen Nackenschmerzen. Deswegen machte ich einen Spaziergang zu Lidl, das ist nur ein paar Gehminuten entfernt, aber ich nahm einen großen Umweg durch das dunkle Hamburg und lief dabei mit gestrecktem Hals, so wie ich das in den Nackenübungsvideos gelernt habe. Es half tatsächlich ein bisschen.

Hamburg ist nach Sonnenuntergang echt dunkel. Aber das sagte ich bereits gestern. Die Straßenlampen sind vermutlich als Meilensteine gedacht und weniger als Beleuchtungsutensil. Jede Meile eine Laterne. Damit kann man gut Entfernungen messen.

Die Arbeitstage sind aber lang, deswegen stört es mich gar nicht. Ich will es nur erwähnen. Als ich heute das Büro verließ, ging ich vier Kilometer zu Budni. Immerhin beschwerte sich heute meine App nicht mehr, da ich die gestrichelte Linie von 6000 Schritten überschr– öhm, überschritt. Ich musste mir nur Socken und Unterhosen kaufen, aber vielleicht mache ich das jetzt jeden Abend. Spaziergang zu Budni. Das hat für mich etwas Nostalgisches. Budni gibt es in Berlin nicht. Jeden Abend einen Spaziergang zu Budni und die App beschwert sich nicht. Die Strecke ist schön, ein bisschen dunkel vielleicht, und ich kann dabei Podcasts hören. „Mehrere Fliegen auf einmal“, würde eine Redewendeschleuder sagen.

Bei Budni musste ich Unterhosen und Socken kaufen. Ich hatte lediglich drei Unterhosen und drei Paar Socken mit nach Hamburg genommen. Aber sechs T-Shirts und fünf Hemden. Eine seltsam inkonstistente Verteilung. Dabei weiß ich, wie routiniert ich sonst mein Gepäck plane. Ich zähle immer die Tage, während ich die Kleidungsstücke wie Scheiben in den Koffer slice. MoDiMiDoFrSaSo. Ging eigentlich nie schief. Liefert mir diese Anekdote eine Erkenntnis? Nein. Dient sie einer protokollarischen oder statistischen Auswertung? Nein. Ist sie lustig? Nein. Werde ich den Absatz löschen? Nein.

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VIOW

2 Kommentare

  1. Doch, Budni gibt es inzwischen auch in Berlin. Im Prenzlauer Berg und in der Wilmersdorfer, da war ich schon, und ich glaube, noch ein paar Standorte. Natürlich kein Vergleich mit den beiden großen Konkurrenten. 🙂

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