[Montag, 3.5.2021]

Der dritte Mai ist unser Hochzeitstag. Wir sind jetzt seit acht Jahren verheiratet. Ich finde das gut. Meine Frau auch. Wir feiern das eigentlich nie, wir feiern eher andere Tage, aber es ist trotzdem immer schön zu sagen: hey, heute ist unser Hochzeitstag.
Das fühlt sich jedes Mal sehr erwachsen an.

Eigentlich wollte ich ein paar Blumen mitbringen. Ich habe noch nie Blumen für unseren Hochzeitstag gekauft. Manchmal sind die schönsten Geschenke, jene Geschenke, die nicht erwartet werden. Aber ich geriet heute in unerwartete Eile, sodass ich es vergass.

Ich geriet in Eile, weil um 18:00 das Spiel gegen Mainz angesetzt war und das Meeting in dem ich saß, so schräcklich überzogen wurde und als ich mich aus dem Meeting ausloggte, musste mich ein Kollege noch unbedingt sprechen, während die Zeiger auf der Uhr tickten.

Ich kam dann um 18:01 zuhause an. Meine Frau hatte schon den Fernseher in der Küche vorbereitet und stand bereit, mit mir zusammen, meinen Fernsehsessel vom Wohnzimmer in die Küche zu tragen Das ist ein Ritual bei jedem Spieltag. Ein notwendiges Ritual weil des Sessel zu sperrig ist, um ihn alleine zu tragen.
So viel Liebe, damit ich das Spiel schauen kann. Und dann fielen mir die vergessenen Blumen ein.

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Das erste Spiel nach der Quarantäne. Meine Mannschaft wirkte nicht so strukturiert, sie war aber in Kampflaune. Würden wir gewinnen, dann würden wir auf dem Relegationsplatz stehen und nicht mehr auf dem direkten Abstiegsplatz. Am Ende wurde es ein 1:1, immerhin ein sehr spannendes 1:1 und man merkte, dass die Mannschaft lebt. Ich bin für die paar verbleibenden Spiele noch optimistisch, dass wir uns aus der Abstiegszone befreien können. Am Donnerstag geht es weiter, gegen Freiburg.