[Montag, 13.9.2021 – Frisur, großflächig tätowiert]

Wieder im Frisursalon gewesen. Der zweimonatliche Rythmus scheint gut zu sein. Heute hatte ich eine andere Friseurin zugewiesen bekommen. Sie ist neu, kommt aus Franken, wir verstehen uns auf Anhieb, plaudern die ganze Zeit über das Reisen. Nicht Gehaltvolles, aber schönes Schwärmen über Gegenden, die man kennengelernt hat.

Sie ist großflächig tätowiert. Am Hals hat sie eine Motte, vom Nacken hoch bis hinter den Ohren ein Muster, das nach Blättern aussieht. Ihre Muskulösen Oberschenkel zieren Blumen und eine Galgenszene. Eine Gruppe von schwarzen Schatten, die um einen Galgen herumstehen. Ihre Handrücken sind schwarz tätowiert. Gedeckt schwarz. Diesem gedeckten schwarz kann ich wenig abgewinnen. Ein Bekannter hat seinen ganzen rechten Arm schwarz stechen lassen. Einfach großflächig, gedeckt schwarz. Hätte ich so etwas, ich würde mich unwohl fühlen wie mit einem ewigen Sonnenbrand. Ich habe einmal zugesehen, wie das gemacht wird. Da wird mit einem breiten Nadelkamm einfach in die Fläche gestochen. Stechen, stechen, stechen, Blut weg. Stechen, stechen, stechen, Blut weg. Weil man bei solchen großflächigen Arbeiten nicht gut sehen kann wo man hinsticht, sticht man einfach die ganze Zeit auch in die Wunden.

Ich sage ihr, diese großflächigen, gedeckten Tätowierungen finde ich immer etwas hart. Tut sicherlich weh, wenn man da ewig lange in wunder Haut herumgestochen wird. Sie lacht und sagt, sie sei hart im Nehmen.
Gott, ich habe echt gefragt, ob es weh täte.

Sie schneidet anders als ihre Kolleginnen. Der Haarschnitt gerät ungewohnt kurz und etwas undercuttiger. Ich sagte im Voraus, dass ich Undercuts mag, mir diese aber nicht sehr stehen, also soll sie einfach etwas in Richtung Undercut machen ohne einen Undercut zu machen, also Seite kurzer und oben etwas länger, so wie es ihre Kolleginnen auch machen.
Es ist jetzt undercuttiger geworden. Aber es steht mir.

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Heute bin ich wieder ewig im Büro. Ein Mitarbeiter hat Redebedarf. Wir sprechen lange über die Dinge.
Eigentlich müsste ich heute anfangen zu packen, ich möchte nicht alles auf den Mittwochabend verschieben. Als ich zuhause ankomme, bin ich ausgelaugt.