[Donnerstag, 4.8.2022 – Tiercontent]

Heute nahm ich das Tier wieder mit ins Büro. Vor allem, weil es im Büro kühler ist, als zuhause. Das Tier kommt mit der Hitze nicht gut zurecht, dann will ich ihm wenigstens ein paar angenehme Stunden bereiten.
Im Büro haben wir zwar keine klassische Klimaanlage, aber das ganze Gebäude wurde nach einem passiven Kühlungssystem entworfen. Irgendwas mit kühlenden Decken. Weil dieses System auf Kontinuität ausgelegt ist, und die Räume eher langsam kühlt statt brutal kaltbläst wie eine Klimaanlage, muss man dafür die Fenster konsequent geschlossen halten. Und hier sind wir schon beim Problem. Als ich ins Büro ging, betrug die Aussentemperatur bereits 31 Grad und die Fenster standen überall aufgerissen. Wegen Frische und so.

Heute schrie meine Hündin wie eine sterbende Sau. Das war, als wir das Büro betreten wollten. Sie ist immer sehr aufgeregt, wenn wir ins Büro gehen. Sie hat dort viele Menschenfreunde, die sie begrüssen muss und sie hat diese langen Flure, die sie rauf und runter rennen kann. In der Aufregung geriet sie heute beim Öffnen der schweren Bürotür mit den Pfoten dazwischen. Ich muss die Tür immer ein bisschen mit Wucht aufreissen, weil sie so schwer ist. Heute lief die Hündin auf der falschen Seite neben mir vorbei.
Dann schrie sie, als würde sie sterben. Sie hörte nicht mehr auf. Ich kann den Schrei gar nicht beschreiben. Es war ein durchgehendes Quieken. Dabei schaute sie mir entsetzt an und hielt ihre linke Vorderpfote hoch. Es sah danach aus, als wäre das Gelenk gebrochen. Meine Gefühle brachen in alle Richtungen aus, ich hielt ihre verletzte Pfote fest und hielt ihren Kopf fest, sie quiekte und sie quiekte, ich knetete leicht, dann prüfte ich die Beweglichkeit der Gelenke, so eine Pfote hat die Gelenke ja an anderen Stellen als wir Menschen. Nach einer Minute entsetzlichen Lärms wurde das Quieken weniger, es gab auch keine Schmerzreaktion auf die Bewegungen. Ich liess sie mit der Pfote auftreten, es schien nicht zu schmerzen. Nochmal eine Minute später war der Spuk vorbei.

Danach rannnte sie wieder als sei nie etwas geschehen.

Allerdings pinkelte sie heute zweimal in den Innenräumen des Büros. Das ist schon seit Ewigkeiten nicht mehr passiert. Eigentlich haben wir sie als stubenrein eingeordnet. Heute gleich zwei Mal und zwar ausserhalb des üblichen Pipizykluses. Einfach so, zwei Stunden nachdem wir Gassi waren, setzt sie sich neben mir auf den Teppichboden in ihre entspannte Pipipose und entleert genüsslich ihre Blase. Das zweite Mal im Flur. Allerdings nicht vor meinen Augen.

Nach dem Vorfall heute früh an der Eingangstür, nahm ich das Ganze entspannt zur Kenntnis. Zwar schimpfte ich obligatorisch (soll man ab einem gewissen Alter tun), aber ich nahm es eher gelassen hin.

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Es wird heute Abend nur langsam abkühlen. Das wird eine qualvolle Nacht. Das weiss ich jetzt schon. Bereits die letzte Nacht war qualvoll.