Was ich gestern vergaß zu erzählen: Bevor die Travelling Lady kam, mähte ich hinterm Haus die neuen Vogelbeerbaum-Sprösslinge und fand dabei eine Handvoll Pfifferlinge. Am Nachmittag, als sie dann kam, schlug meine Frau vor, dass wir ja zu dritt einen Waldspaziergang unternehmen könnten und dabei links und rechts des Weges nach Pilzen suchen. So sieht unsere Besucherin ein bisschen was von der Gegend und am Abend könnten wir uns eine Pasta machen, schließlich war der Pizzaofen nicht einsatzbereit und damit die Frage des Essens noch nicht geklärt. Wir kamen von dem Spaziergang mit reichlich Pilzen zurück und kochten uns am Abend Linguine mit Pfifferlingen und Knoblauch.
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Schon wieder vergaß ich Bier im Tiefkühlfach. Diesmal Bier in Dosen. Zumindest platzen Dosen nicht. Danach ließ ich sie auftauen und es schmeckte, als wäre nichts geschehen.
Am Nachmittag kamen unsere Nachbarn, die einen Kilometer flussaufwärts wohnen, bei uns zum Kaffee vorbei. Der Cousin meiner Frau und seine Frau. Es sind nette Menschen, wir haben immer viel mit denen zu besprechen. Wir reden über Maschinen, über Kinder, die von Göteborg nach Stockholm ziehen, über die Schwedische Waldorganisation, über einen Mann, der im Fluss ein Kraftwerk bauen will, über Insekten, Pflanzen, Bäume, über Essen – einmal das ganze Themenspektrum durch.
Heute buken wir auch Pizza, endlich mit dem neuen Ofen. Der Teig starb diesmal nicht. Das hing damit zusammen, dass dieses Teigrezept wesentlich anspruchsloser war, aber wir wissen nun auch, warum der letzte Teig nicht gelang. Ich dachte nämlich, ich hätte eine 1-kg-Packung gekauft, es handelte sich aber um eine 1,5-kg-Packung. Damit stimmten die Verhältnisse mit Wasser und Hefe nicht mehr. Den Fehler fanden wir erst heute, als wir wieder eine 1,5-kg-Packung öffneten und den Fehler fast wiederholten. Einskommafünf Kilo. Warum weicht man denn vom deutschen Verpackungsstandard ab?
Die Pizza wurde nach einigen Anläufen jedenfalls super. Das Schwierigste ist überraschenderweise der Kampf mit dem Teig. Ich habe nun allerdings eine Technik entwickelt, mit der ich relativ gute Formen hinbekomme. Wie so oft im Leben, soll auch ein Teig nicht zu viel und nicht zu wenig von etwas sein. Darin bin ich schlecht. Meine Frau sagt immer „Nichtsoschnell“ oder „Nichtsoheiss“ oder „Nichtsohoch“ oder „Nichtsolaut“ oder „Nichtsoviel“ oder „Nichtsowenig“ zu mir. Der Pizzateig wurde aber nichtzudünn-und-nichtzudick. Und zwar gleichzeitig.





Es gibt in Schweden schwarzes Mehl? Erstaunlich. 😊
Bei Pizza geht es nur um das Aussehen.