Während die Autos in Hamburg größer sind, als in Berlin, wurden sie in Dänemark wieder kleiner. Sogar in Schweden, dem Land des familiensicheren Volvos, sind die Autos nicht so groß. Müsste man mal nachmessen, ob das mit der Größe auch objektiv stimmt.
Seit ich angekommen bin, beschäftige ich mich vor allem mit Ausschlafen, Kochen, Biertrinken und Lesen. Außerdem fuhr ich in den Baumarkt, um einen Gartenschlauch, eine 210-Liter-Regentonne und eine Gasflasche zu kaufen. Eines meiner Bauprojekte für diesen Sommer war die Regenrinne, mit der ich den Regen einer Dachhälfte in eine Tonne auffangen wollte. Um Trinkwasser zu sparen. Wir beziehen das Trinkwasser aus unserem hauseigenen Brunnen. Da habe ich immer Hemmungen, das Wasser für andere Zwecke zu missbrauchen. Wenn man mit eigenen Augen sieht, wo das Trinkwasser herkommt, denkt man anders über Wasservorräte nach. Ich mag das sehr, ich wäre vermutlich ein guter Prepper, wenn ich paranoid genug wäre. Bezüglich Paranoia habe ich Corona aber psychisch ganz gut überstanden.
Wir befinden uns jetzt ja im Jahr 5 n. Cr., wie Maximilian treffend beschreibt. Zugegebenermaßen verlinke ich seinen Blogeintrag vor allem, weil er schrieb, dass ich „irritierend junggeblieben“ sei, und ich jetzt will, dass alle das wissen.
Jetzt, wo alle das wissen, aber wieder zurück zur Regenrinne. Der Mann, der unser Haus im Frühjahr rot strich, wusste, dass die Regenrinne gemacht werden musste. Nicht nur, weil ich Regen auffangen will, sondern weil der Regen auf einem großen Steinbrocken vor dem Haus aufschlägt und das Holz des Hauses auf der einen Seite zu schimmeln begann. Also bot er sich an, diese kurzerhand zu bauen, weil er schon Hunderte gebaut hat. Mein Bauprojekt ist jetzt dahin, aber dann kann ich mich anderen Sachen widmen. Zum Beispiel dieses neue Bier von Stigberget. Die haben zusammen mit einer dänischen Brauerei ein unfassbar gutes Leichtbier gebraut. Ich trinke fast nur noch leichte Pilsner, leichte Pale Ales oder leichte IPAs. Alles über 5 Volumenprozent schmeckt mir mittlerweile wie flüssiger Kuchen.
Was ist sonst noch passiert? Die Komposttoilette funktioniert wunderbar. Sie riecht nicht und das neue Toilettenhäuschen sieht super aus. Alle lieben es. Allerdings muss man den Urinbehälter mindestens einmal die Woche leeren. Die Verkäuferin meinte, das müsse man nur einmal im Jahr tun, einmal nach der Sommersaison. Damit lag sie offensichtlich nicht richtig. Wir hätten das Ding aber trotzdem gekauft. Vielleicht lassen wir das Urin künftig einfach in die Brennnesseln hineinlaufen. Das ist ökologisch nicht so bedenklich, es ist eher eine Verschwendung von hochwertigem Düngemittel, und früher ging ja auch alles direkt in die Erde. Und die Brennnesseln lieben es. Andererseits lieben meine Frau und ich diese Logistik mit Wasser und Ausscheidungen. In Berlin sind wir Citysnobs, aber sobald wir hier in unserem Waldhäuschen wohnen, verwandeln wir uns in Ökoprepper.
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Die männliche Verwandschaft der Verkäuferin frönt vielleicht dem Hobby kissa nere från altanen?
Hat euer Brunnen auch in trockenen Sommern genügend Wasser? Die Nachbarschaft unserer Freunde hatte da mal Probleme, ich glaub, das war 2018, da kamen sie mit Kanistern zu Besuch, weil der 70 m tiefe Brunnen der einzige war, aus dem noch Wasser rauskam. Ansonsten schönen Urlaub und Prost!