[20.7.]

Gestern mit der S-Bahn nach Köpenick gefahren, jetzt wo man noch vergleichsweise unbehelligt mit der S-Bahn fahren kann, ab heute steht ja so vieles still, und dann dachte ich mir, Mensch Meko, jetzt tu mal nicht so bedeutungsschwer über die S-Bahn sinnieren, am Ende gehst Du das noch bloggen, Du fährst nach Köpenick um C zu besuchen, einen anderen Grund hat das nicht, und so kam ich nach Köpenick, C wartete am Bahnhof und wir spazierten zu seiner Wohnung, redeten über seine gescheiterte Ehe und über Stolz und den Dingen die man sich deswegen verwehrt, er kochte die leckerste Pasta mit Tomatensugo östlich des Teltows und öffnete einen spanischen Wein und so saßen wir an seinem Küchenfenster, schauten runter auf eine Hauptstraße, kauten köstliche Nudeln, und hatten um die Mittagszeit schon ziemlich einen im Tee. Aber warum ich das jetzt aufschreibe, ich wollte ja nicht mehr wirklich tagebuchbloggen, ist, um die S-Bahn zu erwähnen, dass ich am letzten Tag vor dem großen Ausfall, S-Bahn gefahren bin, bis ganz nach Köpenick, und es ist jetzt furchtbar peinlich dies zu erwähnen, aber was ist wenn man dieses Blögchen in tausend Jahren unter einem Felsen wiederfinden wird und nichts vom Ausfall der Stadtbahn wiederfinden werden, wo ihnen ja schon die Einweihung des Kinderspielplatzes hier um die Ecke entgangen ist.

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Ein Bericht aus 1882, von einer der ersten Fahrten mit der sogenannten Stadtbahn auf der Berliner Ost-West-Achse (die übrigens später überall den Namen S-Bahn prägen wird).

Ein Kommentar

  1. Eine kleine Ergänzung: Stadtbahn ist nicht die Bezeichnung für die Bahn als System, sondern für die Strecke zwischen Ostbahnhof und Charlottenburg, also die von Dir sogenannte Ost-West-Achse. Man fährt also nicht mit, sondern auf der Stadtbahn.

    Die Bezeichnung „Berliner S-Bahn“ entstand irgendwann in den zwanziger oder dreißiger Jahren aus „Berliner Stadt-, Ring- und Vorortbahnen.

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