[Di, 18.3.2025 – Fluss, schmerzverzerrt]

Es passiert die Tage gerade wenig. Noch vor einem Jahr hätte ich dennoch etwas gefunden, worüber zu schreiben. Jeden Tag einmal kurz aufs Podest stellen. Es finden sich immer interessante Details oder man hat interessante Gedanken, die man ausrollen kann. Das war Teil der Übung. Momentan übe ich nicht. Dafür habe ich einen riesigen Output beim Verfassen der Superheldengeschichte. Ich befinde mich in einem Fluss. Alles strömt mit in diesem Kanal.

Ausserdem nehme ich gerade ab. Es sind bereits 6 Kilo. Damit kommt auch wieder ein neues Körpergefühl auf. Die Jacke spannt nicht mehr, die Treppen gehen leichter, der Rücken schmerzt nicht mehr. Es sieht auf der Waage nach wenig aus, aber sechs Kilo sind sechs Wasserflaschen. Sechs Wasserflaschen trägt man nicht gerne den ganzen Tag mit sich herum.

Deswegen mache ich jetzt auch wieder Liegestützen und ich will mich im Fitnessstudio anmelden. Ich kenne Fitnessstudios nur durch die Fensterscheibe von aussen. Ich spaziere mit der Hündin oft an dem John Reed unweit der Landsberger Allee vorbei. Dort gibt es schöne, schwitzende Männer, die gerne nah an den grossen Fenstern ihre Körper drechseln. Sie verziehen ihre Gesichter vor Schmerz. Es sieht aus, als hätten sie Sex. Nur ohne den Spass.

Ich werde bald ein Teil dessen sein.

Ein Kommentar

  1. Sport ist verrückt.

    Ich habe letztes Jahr mit Anfangmittevierzig erstmalig in meinem Leben freiwillig Sport gemacht. Seitdem bin ich über 1.000km gelaufen. Anfang März sogar einen Halbmarathon an einem Sonntagmorgen, ganz für mich allein. Gut 8kg habe ich abgenommen. Und weil man das muss probiere ich jetzt auch Krafttraining. Aber zu Hause, mit Körpergewicht. Billiger und schneller, als erst zu Geräten hinzufahren. Ich mache grob vereinfacht das, was Garmin mir sagt. Auch mehr schlafen und weniger Alkohol trinken.

    Aber was ich sagen will: die Hormonausschüttung nach einem gut anstrengenden „Workout“ fühlt sich für mich oft wie postkoital an. Ich möchte mich dann am liebsten unbekleidet unter einer Decke an einen anderen unbekleideten Körper schmiegen. Klappt meist nicht.

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