Gestern kamen meine Schwiegereltern. Vor einiger Zeit bemerkte ich, dass mir die Zubereitung von Lachs zugeschoben wird. Es heißt, mein gebratener Lachs sei immer so gut. An dieser Stelle muss ich erwähnen, nie ein besonderer Fan von Fischen gewesen zu sein, vor allem nicht von Lachs, der noch stärker nach Fisch riecht als andere Fische. Ich empfand den Geruch immer eher als unangenehm, zwar kann ich es essen, aber ich musste mich auf einen großzügigen Toleranzpegel begeben. Da meine Frau aber gerne Lachs isst, habe ich den Toleranzpegel generell auf eine etwas höhere Ebene gebracht. Manchmal freue ich mich mittlerweile sogar auf ein Brötchen mit geräuchertem Lachs und Zwiebel. So kann das gehen.
Nun brät meine Frau total ungerne. Sie kann gut kochen und sie kann auch gut mit Pfannen umgehen, aber sie brät nicht gerne. Der Rauch, die Fettspritzer, die Action. Weil sie gerne gebratenen Lachs isst und mich immer mit dessen Zubereitung beauftragte, was ich – dienstbeflissen, wie ich bin – befolgte, brut ich eben Lachs. So oft, dass ich mittlerweile ohne Anleitung Lachs braten kann. Sie sagte immer „Mmm“ und „Ooh“ und „Leeecker“. Jetzt denken alle, dass ich gut Lachs braten kann. Sogar ich glaube das. Und so bin ich plötzlich Lachsbeauftragter.
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