[…]

# Der späte Drink unter Männern in der Küche. Nachdem die Frauen ins Bett gegangen sind schenken wir uns noch Wein nach, schauen mit glasigen Augen in den Raum und reden von den Dingen. Weiss nicht, warum wir das immer machen. Weiss auch nicht, ob das gut ist.

# „Wahrscheinlich Kernschmelze“

# Ich kann keine Wachteleier essen. Das Gefühl, einer kleinwüchsigen Huhnart die Regel wegzuessen. Wie es da als Spiegelei auf dem Teller liegt, der Welt ausgesetzt. Macht mich ganz fertig.

# „Keine Gefahr“

# Beim Lesen von Coetzees »Schande« kalt erwischt worden. Die Geschichte kommt leichtfüßig und unscheinbar daher, Gesellschaftsstudie vielleicht, schön zu lesen, große Figuren, Nobelpreisliteratur halt, dann kommt die Szene mit dem Überfall, unangekündigt und beiläufig, man braucht ein bisschen Zeit zu verstehen, dass jetzt etwas anderes passiert, und schon hat man das Grauen hereingelassen und wird von seiner ganzen, beliebigen Brutalität erschlagen. Meine Handinnenflächen haben kalten Schweiß abgegeben. Den Rest des Tages blieb ich leicht verstört.

# „Mit ziemlicher Sicherheit Kernschmelze“

5 Kommentare

  1. @Coetzee: Das Schlimme ist – es stimmt. Genau so ist es, immer wieder. Und die Leute leben damit.

  2. Ach, Wachteleier. Jetzt habe ich einen kulinarischen Ohrwurm. Wachteleier mit süßer Sojasauce. Ach.

  3. So ist das mit dem Grauen.
    Mit dem Schrecken. Ist er gut, kommt er beiläufig , einfach so.
    Zu Zeit ist so viel Grauen.
    Bei dem Buch ging es mir auch so.

Kommentare sind geschlossen.