Als meine Freundin Frau neulich am Telefon mit einem Freund über ihren Mann redete und ich mich im Nebenzimmer wunderte, von welchem Mann sie da, achso, ja.
Eigentlich schade, dass der voreheliche Sex nun vorbei ist.
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Morgens gehe ich auf den Balkon und schaue meinen Pflanzen zu. Ob sie über Nacht gewachsen sind. Ich würde momentan nichts lieber tun: morgens auf dem Balkon stehen und mit dem Rücken zur Sonne meinen Pflanzen beim Wachsen zusehen. Leider ist nicht den ganzen Tag lang Morgen.
Ich ziehe auf dem Balkon drei Hopfenpflanzen groß. Sie sollen zehn Meter hoch werden, sie ranken sich an Stangen hinauf, an Kabeln, am Regenrohr. Wie sie das machen, das mit dem Ranken, das ist so schön, ich könnte mich mit dem Gesicht nach unten in den Schlamm legen vor Ehrfurcht.
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Eigentümlich auch diese Gelähmtheit nach Prism. Als würden wir warten, dass etwas passiert. Wie wir in unserem „Google und Facebook“ sitzen und eigentlich immer wussten, dass die Sache nach Schwefel riecht. Wie wir da jetzt sitzen und warten, auf dass es vonselbst verschwindet. Ich lösche aus Protest keine Accounts mehr aus Protest. Die haben uns eh längst durchschaut, wir kommen ja wieder.
Hier ist es schön, ich glaube, ich bleibe ein Weilchen hier.
Kommense rein, ich mache ein Feuerchen, draußen ist es ja wieder kühl.