[Tagebuchbloggen. Montag 8.3.2021]

Es ist feministischer Kampftag.

Der achte März ist ein seltsamer Blasenfeiertag. Auf Twitter wundere ich mich, warum die Leute sich über Menschen beschweren, die ohne Maske einkaufen, bis ich merke, ahja, es haben ja nur wir Feiertag. Ganz Deutschland und eigentlich der ganze Rest der westlichen Welt hat schon die Woche begonnen und wir in Berlin hängen noch lustig in so einer Blase hinterher, während Arbeitsemails aus Brandenburg, München und Amsterdam reinplätschern.

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Es ist ein schöner Tag. Der Himmel blau. Diese Frühlingssone, die ist bezaubernd.
Wir spazieren etwa eine Stunde lang durch den Kiez.

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Ich habe einen Videocall mit den Kindern meiner Schwester. Wir haben uns schon seit einigen Wochen nicht mehr gesprochen. Sie haben ihren Skandinavien Urlaub für diesen Sommer gecancelt. Ich bin sehr enttäuscht. Wir wollten zusammen nach Schweden fahren. Also Schwester, Schwager, ihre drei Kids und meine Frau.

Sie wollen ihre Mutter aber davon überzeugen, wenigstens nach Berlin zu kommen. Ich hebe meinen Daumen. Das finde ich einen guten Plan. Die beiden Jungs sind jetzt 12 und 11. Die Schwester ist 9. Bei den Jungs überlegen wir schon, dass sie auch alleine nach Berlin kommen können. Aber derzeit ist die Reiselage ja noch ungewiss.

Wir reden über Games. Sie haben jetzt Steam. Wir können etwas zusammen spielen. Wir gehen ein paar Spiele durch. Für Assassin Creed sind sie noch zu jung. Obwohl sie beide behaupten, sie hätten kein Problem mit schießen. Wir überlegen uns aber dieses neue „Valheim“ von dem die ganze Welt zur Zeit so schwärmt, anzusehen. Ein Open World Spiel mit Winkinger-Thematik. Sie kennen das Spiel schon, wissen aber, dass es erst ab 16 ist. Das geht noch nicht. Spiele ab 12 oder ab 14 könnte man in Erwägung ziehen, aber das muss ich zuerst mit deren Mutter klären.
Don’t Starve ist ab 14. Das kennen sie bereits und haben wir schon ein paar mal zusammen gespielt.

Ich merke immer wieder wie wichtig mir diese Verbindung ist. Und auch, dass sie mich genuin mögen und ich nicht bloß der dicke Onkel aus Berlin bin. Bei den Jungs ist es natürlich hilfreich, dass ich immer den neuesten Technikscheiss habe und wir also immer etwas zu bequatschen haben, sie fordern es ein, mit mir zu telefonieren, ganz unabhängig von deren Eltern. Und ich weiss jetzt immer über Billie Eilish Bescheid und ich kriege mit, was die Kids so hören und habe dadurch einen Zugang aus erster Hand.

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Abends schreibe ich an dem Muskantnuss Text weiter. Und danach schauen wir ein paar Folgen „The Servant“. Dieses Serie mit den seltsamen Leuten in Philadelphia und dem Regen.