Eigentlich wollten wir einen der Ostertage für den Osterputz reservieren, da es uns aber an Begeisterung fehlte, tasteten wir uns Tag für Tag an den Osterputz heran, hielten uns immer die Option des Putzens offen, aber fanden immer Gründe, es dann doch nicht zu tun. Der Hauptgrund war die Temperatur. Das Schöne an einem Osterputz ist ja das Fensterputzen. Also alle Fenster öffnen und die Wohnung durchpusten und dann Putzmittel an die Scheiben.
Nicht, dass ich je zu Ostern geputzt hätte, aber so kenne ich es noch aus meiner Kindheit. Was ich allerdings immer hasste: wenn meine Mutter den heimelig gewordenen Wintermuff durch nach Flieder riechendem Putzgestank ersetzte.
Bei uns sind es die Fenster. Wir wohnen jetzt 5 Jahre in dieser Wohnung. Wir sollten wirklich mal die Fenster putzen. Andererseits: warum eigentlich?
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Wir gehen spazieren. Die Parks und die Straßen sind leer. Es fühlt sich ein wenig nach Weihnachten an. War das zu Ostern immer schon so oder ist das coronabedingt? Coronabedingt. Auch so ein Wort.
Es ist Derbytag. Im Park sehe ich einen Mann mit seinem Sohn Fussball spielen. Er trägt eine Hertha Jacke. Wir sehen einander aus der Ferne. Nicken wissend.
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Es ist ein langsamer Tag. Um sechs Uhr beginnt das Spiel. Es endet 1:1. In der ersten Halbzeit hat meine Mannschaft eine halbe Stunde lang unsere Geniälität gezeigt um sich danach wieder den Schneid abkaufen zu lassen.
Das 1:1 lässt mich merkwürdig emotionslos zurück.
Nach dem Spiel schauen wir die Doku der Covid Station weiter.
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Danach bin ich noch kurz aus dem Haus, zur Apotheke mit Notdienst. Nix schlimmes.
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Mehr war irgendwie nicht.