Coronalog. Seit Anfang Februar schreibe ich nun konsequent und täglich diese Tagebucheinträge. So lange war ich noch nie konsequent. Die Einträge waren als eine Art Pandemielog gedacht, damit ich in zehn, zwanzig, dreissig Jahren darauf zurückschauen kann. Die Pandemie spielt aber längst keine vordergründige Rolle mehr in meinem Alltag, obwohl sie ja immer noch da ist, aber an viele Dinge habe ich mich einfach gewöhnt. Vermutlich werde ich mich in zwanzig Jahren darüber wundern, warum in diesen Einträgen keine Bars und keine Kneipen vorkommen, Restaurants kommen ab und zu noch vor, ich schreibe aber nicht, dass wir da ausschließlich draussen saßen und dass wir mit Masken auf die Toilette gingen.
Gut, die Pandemie ist nicht mehr apokalyptisch, wie sie im März/April 2020 war, als die Strassen ausgestorben waren und man keine Flugzeuge am Himmel sah, wo man sich auf den Bürgersteigen symbolisch aus dem Weg ging, wo man bei einer Familie auch einmal den Bürgersteig wechselte.
Was ich ja immer noch mache: wenn ich einer größeren Menschengruppe begegne, halte ich den Atem an um keine Aerosole einzuatmen. Mal schauen wie lange es dauert, bis ich diesen Habitus ablegen kann.
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Heute machte ich die Macbooks klar. Ein Macbook Air für meine kleine Nichte und ein Macbook Pro, auf das ich Linux installieren wollte. Ich habe es mit MacOS probiert, aber ich werde so gar nicht damit warm. Ich verstehe durchaus den Reiz daran, dieses einheitliche Design, alles funktioniert auf Anhieb, es fühlt sich aber alles auch sehr limitiert an, man stößt schnell an Grenzen, es fühlt sich wie betreutes Arbeiten an, wie ein Wandern auf einem schönen Pfad durch ein Auenland.
Nach einigen Wochen habe ich jetzt einfach Linux darübergebügelt. Es ist ein erstaunliches Gefühl der Freiheit.