Okay, heute habe ich im Büro das erste mal ein bisschen gefroren. Fürs Protokoll. Tagsüber. Nicht morgens beim Radfahren, sondern, wenn ich den ganzen Tag etwas untätig herumsitze. Die Vorderseiten meiner Unterschenkel wurden kühl. So kühl, dass ich dachte, eine Omadecke wäre jetzt angenehm.
Morgen ziehe ich also wieder lange Hosen an. Das war die Saison der kurzen Hosen. Sie endet mitte Oktober. Jetzt bin ich gespannt, wann sie im nächsten Jahr wieder beginnt.
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Die neue Staffel des Dramoletts namens Herthabsc erreicht ständig neue deprimierende Wendungen. Zuerst beschwert sich der Investor seit Tagen öffentlich in den Medien und schafft eine unmögliche Unruhe in diesen sportlich schlechten Zeiten und heute wurde die Vertragsauflösung des vorsitzenden Geschäftsführers Carsten Schmidt bekanntgegeben. Immerhin aus privaten Gründen und nicht, weil er die Hoffnung bei Hertha aufgegeben hat. Carsten Schmidt war für mich einer der großen Hoffnungsträger im Verein. Auch wenn er wenig direkten Einfluss auf den sportlichen Erfolg hat, so war er doch derjenige, der nach Innen eine ganz andere Tonalität gesetzt hat und Schwerpunkte auf Themen legte, die bisher eher vernachlässigt wurden. Wie bespielsweise der Schulterschluss mit den Fans und Vereinsmitgliedern, die Würdigung der vielen sozialen Aktionen der Fans, etc.
In den letzten Jahren hatten sich Fans und Mitglieder ihren Verein wieder ein Stück weit zurückgeholt, durch Carsten Schmidt bekam das noch einmal eine neue Dynamik. Das tröstete auch einigermaßen über die sportlichen Misserfolge hinweg. Jetzt streiten sich Milliardäre und Millionäre. Das ist so überhaupt nicht Hertha.