Vielen Dank für die Geburtstagsglückwünsche.
Es war das erste Mal seit langer, langer Zeit, dass ich an meinem Geburtstag arbeiten gegangen bin. Am Montag fand ich heraus, dass ich gar nicht anders hätte können. Heute fand nämlich ein wichtiges Firmenmeeting statt, in dem ich etwa eine Viertelestunde lang reden musste, daher hätte ich mich so oder so ins Arbeitsgeschehen einschalten müssen. Mal abgesehen davon, dass ich den Redebeitrag vorbereiten musste.
Ich holte unterwegs eine große Schachtel Donuts bei Brammibals in der alten Potsdamer Strasse. Das sollen offenbar die besten Donuts westlich des Rheins sein, Leute sollen von ziemlich weit her kommen nur um ihre Zähne in Brammibals Donuts zu versenken.
Sie schmeckten dann auch ausgesprochen gut. Euphorischer kann ich darüber nicht schreiben, da sich Süßwaren mir nicht ganz erschliessen. Also ich mag Süßes schon, aber es gibt da wenig Steigerungspotenzial. Süß halt. Cremigkeit vielleicht und die Viskosität. Aber wenn alles immer so süß schmeckt, dann überschattet das immer alles gleich.
Ich bekam mehrere Geschenke von meinen Mitarbeitern. Das hat mich schon ziemlich berührt, das hatte ich nicht erwartet.
Nach diesem sehr anstrengenden Tag hatten wir einen festlichen Abend mit gelieferten Essen vom Libanesen geplant. Meine Frau hatte ein paar experimentelle Biere für mich gekauft und so hingen wir in der Küche herum, während wir auf die Essenslieferung warteten. Ich bekam auch drei Geschenke, am meisten freute ich mich lustigerweise über eine Tasse. Also eigentlich gilt die Abmachung, dass Tassen, Gläser und Möbel nur wohl bedacht und in gegenseitigem Konsens in den Haushalt eingeführt werden, aber diese Tasse war ein für mich sehr lustiger Scherz. Wer hier länger mitliest, weiss, dass wir am Sonntag zum Frühstück meistens die neuesten Vlogs von Cecilia Blomdahl aus Longyearbyen schauen. Auch wenn ihr Vlog mittlerweile schon sehr influencerlike geworden ist und die interessanten Inhalte ausgegangen sind, schauen wir einfach weiter. Letztes Jahr begann sie mit Merch und liess eine Tasse mit ihrem Hund Grim anfertigen. Darauf ist der Kopf ihres Hundes abgebildet und der Text sagt: Grim says hi.
Die Tasse amüsierte uns die ganzen Monate über durch ihre etwas seltsame Banalität. So eine Tasse würde uns natürlich nie ins Haus kommen.
Jetzt weiss ich nicht, warum ich mich gerade über diese Tasse freute. Als wäre das arktische Internet zu mir ins Haus gekommen.