Was für ein grauer und düsterer Tag. Es wurde heute nie wirklich hell. Ein perfekter Tag um das Haus nicht zu verlassen. Ich liebe solche Tage ja. Allerdings weiss ich nicht, was Menschen mit Kindern an solchen Tagen machen. Was man so hört, soll es eher anstrengend sein.
Es soll ein schwerer Sturm aufziehen. Draussen heult es.
Wir frühstücken lange und machen so unsere Dinge.
Am späteren Nachmittag fahren wir nach Charlottenburg zu einem Freund meiner Schwiegerfamilie. Wir überbringen einen Karton Wein und bleiben beim Abendessen. Es gibt schwedische Fischsuppe. Ich stellte mich darauf ein, dass ich nachher noch Hunger haben würde, ich meine, Suppen haben mich noch nie gesättigt, eine Einladung zum Suppe essen klang eher wie auf einen Tee vorbeikommen. Nach dem dritten Teller Suppe war ich allerdings satt bis ich ins Bett ging.
U.a. sollten wir in seine Büchersammlung schauen. Er will seinen Haushalt etwas ausdünnen und will uns so viele Bücher schenken, wie wir tragen können. Er arbeitete lange Jahre in verschiedenen Ländern als Architekt, er hat daher viele beeindruckende Fotobände über Architektur. Wir nehmen einige verschiedene Bücher mit, zB ein schweres und schön designtes Buch über TXL und über die Geschichte der Architektur sowie die Geschichte Berlins.
Ah: für Coronaprotokoll: das werde ich sonst in 20 Jahren vergessen haben. Diese improvisierten Trennfolien/Trennscheiben aus durchsichtigem Plastik in Taxis. Und in der Mitte mit einem ausgeschnittenem Rechteck und einer aufgeklebten Klappe, durch die man Karte oder Geld reichen kann. Meistens hängen die Trennwände nur lieblos. Letztes Jahr in Amsterdam gab es einen Taxifahrer, der das allerdings sehr ernst nahm und die Ränder mit Panzertape abgeklebt hatte. Zum Zahlen verliess er das Auto. Mal sehen, wie lange man diese Trennwände noch anwenden wird.
Ich mag es sehr, wenn sich plötzlich schwedischer Sprachgebrauch in die Texte schummelt (anwenden, att använda).