Der Kauknochen, den ich heute meinem Tier überliess, roch nach stark stinkenden Füssen. Ein langer, getrockneter Streifen Rinderkopfhaut. Ich weiss nicht, wie sie diesen Geruch hinbekommen. Eine Kopfhaut riecht doch nicht nach Stinkefüssen. Die Hündin liebt sowas.
Mein Büro ist ein eher kleiner Raum. Gerüche bleiben schnell mal hängen. Zudem schliesse ich oft die Tür, um Mitarbeitende nicht mit meinem Gerede zu stören, wenn ich in Calls hänge, aber auch, damit die Hündin zur Ruhe kommt und nicht ständig in den Büroräumlichkeiten umherstreunt.
Heute entschuldigte ich mich dann ständig, wenn Leute zu mir ins Zimmer kamen. Ich zeigte immer schuldzuweisend auf mein Tier, das den Kauknochen bearbeitete. Ich nähme meine Fusshygiene nämlich ernst.
Man versicherte mir immer, dass es okay sei. Was auch immer ein „Okay“ in dem Fall bedeutete.
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Am Abend waren wir bei einem Freund meiner Schwiegerfamilie eingeladen. Ich hatte doch schon erwähnt, dass meine Schwiegereltern da sind? Der Freund ist auch Schwede und wohnt in Charlottenburg. Es gab Kabeljau und eine Beilage aus Linsen mit Ingwer. Eine abenteuerlich klingende Kombination. Es schmeckte aber ausserordentlich gut.
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Später fuhren wir mit dem Taxi zurück. Die Hündin blieb angenehm entspannt. Sie scheint sich langsam an das Autofahren zu gewöhnen. Das ist sehr erfreulich.
Vor allem auch, weil sie übermorgen 9 Stunden im Auto nach Schweden sitzen wird. Davon weiss sie aber noch nichts. Total dem Schicksal ausgeliefert.