8 Kommentare

  1. Ahh.

    Hier ist es Bourree, Anonymous, 18tes Jahrhundert, Takt 8, das Hauptmotiv um a-gis-a.

    Ich kann das hohe a in Takt 8 partout nicht sauber spielen. Das hohe a – es ist eigentlich leicht.

    Takt 8 alleine ist natürlich kein Problem

  2. Bei sowas fällt mir gleich Zar und Zimmermann ein: „Her die Noten, her die Noten“
    (Vielleicht sind Zitate das einzige wozu Operetten gut sind)
    Anonymes Bouree aus dem 18. Jht. klingt nämlich sehr gut.

  3. Komisch, ich kenne das umgekehrt: Solange man einfach von vorne durchspielt, läuft es glatt. Doch blickt man etwas genauer auf einen vorbeiziehenden Takt, läuft man gegen die Laterne.

  4. knalleranekdote, ehrlich.
    hätte meine schwester damals nur auch eins von den elektrischen besessen. der rachmaninov wäre mir vielleicht nicht um die ohren gepeitscht, als wären wir grade auf hoher see.

  5. Ach Gott, ja. Aber was hätte man zu erzählen, wenn immer alles glatt liefe, schreckliche Vorstellung das. Man wüßte gar nicht, das man Fehler machen könnte und die sind doch das eigentlich interessante.
    Aber die Verzweiflung kenne ich auch, keine Sorge, gerade bei Bach. Meiner Meinung nach rührt sie daher, das man sich nicht erklären kann, was gerade nicht funktioniert und warum man es schon wieder falsch macht, genausowenig, wie man sich erklären kann, warum es jetzt, zufällig natürlich, wie um einen zu ärgern, geklappt hat. Man kann es natürlich auch nicht reproduzieren, das richtige, wohingegen, der Fehler problemlos zu wiederholen ist. Ärgerliche Sache das

  6. Im Wilden Westen, im Saloon, wurden die Falschspieler sofort erschossen. Oder sogar geteert und gefedert und aus der Stadt geworfen. Allerdings ließ man die Pianisten in Ruhe. Herr Mequito: sie müssen ein Glas Bier ins Piano kippen, dann haben Sie den Honky-Tonk-Sound, und alles klingt gut.

  7. Mequito glaub dem Mann kein Wort!!! Ich warne dringend vor Nachahmung. In meinem Klavbier sind mittlerweile Bier, Gin und Wodka, da geht nur noch free jazz.

  8. In Takt 13 solltest du kein „F“ spielen, sondern lieber ein „Fis“. Zweimal!! Sonst wirds doch arg mollig. Macht ja nüscht. Spiel schneller, merkt keiner…

    Hatte aber ähnlich traumatische Einbrüche mit meinem privaten Weltkulturerbe… Durfte – als es damals nach dem Krieg in verlotterten WGs keine Klaviere gab – einmal die Woche bei ner Freundin an den Kasten. Wenn sie nicht da war…
    Steigerte mich Woche um Woche in die wiedergewonnene Fingerfertigkeit rein. Und sodomierte aus Leibeskräften Beethovensonaten oder Debussy. Meistens eher aus einer blassen Erinnerung denn nach Noten…

    Was ich nicht wusste: im Reihenhaus nebenan wohnte die wunderbare 90jährige ehemalige Domorganistin und wollte eigentlich ihren Lebensabend genießen. Was sie auch tat. Außer einmal die Woche…

    Eines Tages klingelte es also an der Tür und da stand eine sehr sehr böse aussehende alte Dame. Die schnaufte nur kurz und blaffte mich dann an: „G-Moll! Das ist G-Moll! Ich kann’s nicht mehr hören!“ – und verschwand augenblicklich wieder. Ich hab mich nie wieder getraut, dieses Klavier dort anzurühren.

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