[Dienstag, 30.8.2022 – Schweineschnauze, Huhn, Lebenssinn]

Am Samstag kaufte ich eine Schweineschnauze für das Tier. Das sind richtige Schnauzen, mit vorne zwei Naseneingängen, wie man Schweine halt so von vorne kennt, es sieht dennoch unwirklich aus. Es ist Schlachtabfall. Man kann die Schnauzen einfach so im Laden aus einer Kiste nehmen. Auch Schweineohren liegen nebenan. Aber Ohren sehen nicht so unwirklich aus, wie Schweineschnauzen. Kostet nur einen Euro oder so pro Stück.

Als ich noch in den Niederlanden wohnte, hatten meine Freundin und ich ein Huhn im Garten. Das Huhn war vermutlich bei der Evakuierung wegen eines Hochwassers vom LKW gefallen. Meine damalige Freundin fand das Huhn als sie ihren Eltern bei der Evakuierung half und brachte es mit in unsere Wohnung in Utrecht. Wir hatten dort einen kleinen Garten im Hinterhaus. Nachdem sich die Wasserlage wieder entspannte, blieb das Huhn einfach bei uns im Garten leben. Nach einigen Wochen wollten wir Gesellschaft für sie anschaffen, also fuhren wir zu einem Schlachter aufs Land. Der verkaufte uns ein Schlachthuhn für anderthalb Gulden. Bisschen weniger als heute ein Euro.

Weiss auch nicht, was ich damit vergleichen will. Es waren nur zwei Situationen, in denen ich Körper oder dessen Teile, so bildlich in Geld aufwog. Bei einem billigen Schnitzel habe ich das noch nie gemacht.

Dem Tier schmeckte die Schweineschnauze heute jedenfalls vorzüglich. Das Ohr war aber bedeutend längerer Kauspass.

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Undsonstso. Viele Meetings. Wenn ich Meetings habe, legt sich die Hündin einfach zwischen die Füsse. Das ist der Grossteil des Tages. Ich frage mich ständig, was sie eigentlich vom Leben erwartet.