Der erste Tag nach dem Sommer, an dem ich wieder lange Hosen trage. Letztes Jahr geschah das erst am 13. Oktober. Im letztjährigen Blogeintrag schrieb ich: “Heute also wieder eine lange Hose angezogen. Das gute an langen Hosen ist: es sieht halt besser aus. Ich fühle mich angezogener, weniger wie ein Tourist in Südeuropa.”
Das möchte ich heute wiederholen. Ich fühle mich besser angezogen. Und ich mag die Angezogenheit der Leute, neben meiner eigenen. Ich mag auch die Ausgezogenheit, aber das ist etwas anderes.
Am Abend war ich mit dem Eigentümer meiner Firma und meinem Partner aus essen. Der Termin stand schon länger fest. Ich hatte ihn nur vergessen. Heute war auch das Abendspiel gegen Mainz, aber ich musste die Prioritäten ändern. Kommt nicht gut, wenn ich wegen eines Fussballspiels schwänze. In meiner Firma versteht niemand Fussball.
Es gibt wichtige Dinge zu besprechen und ich esse Schnitzel.
Um halb neun sind wir aber fertig und da ich sehr schnell auf dem Fahrrad unterwegs bin, schaffte ich es noch rechtzeitig zur zweiten Halbzeit vor den Fernseher. Es ist ein träges Spiel. Meine Frau hat für mich die erste Hälfte geschaut und betont, wie schläfrig sie davon geworden ist. Unser Tor hat sich aus dem Halbschlaf gerissen.
Wir schauten lange wie die siegende Mannschaft aus, aber dann. Dann fällt in der letzten Aktion des Spiels, in der vierten Minute der Nachspielzeit, das Ausgleichstor. Es ist sehr ärgerlich. Aber immer noch nicht dramatisch.